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Brandanschlag auf Jerusalemer Priesterseminar

JERUSALEM (inn) – In einem griechisch-orthodoxen Priesterseminar in Jerusalem ist am Donnerstagmorgen ein Feuer ausgebrochen. Die Polizei geht von einem Hassverbrechen gegen Christen aus. Verletzt wurde niemand.
Bei dem Brand in einem Jerusalemer Priesterseminar entstand Sachschaden.
Ein Feuer hat am frühen Donnerstagmorgen einen Raum in einem Jerusalemer Priesterseminar beschädigt. Es handelt sich um die „Patriarchal Hieratical School of St Sion“. Diese befindet sich in der Nähe des Jaffatores zur Altstadt. Nach Einschätzung der Feuerwehr war der Brand am Fenster des Toiletten- und Duschraumes ausgebrochen. Dies deute ebenso auf Brandstiftung hin wie Hassparolen, die an eine Wand gesprüht worden waren. In den Graffiti wurde etwa Jesus als „Hurensohn“ beschimpft. Der griechisch-orthodoxe Erzbischof Aristarchos schilderte den Vorfall gegenüber dem israelischen Armeesender: „Gegen 4.30 Uhr kamen zwei Menschen, die ihre Gesichter verbargen, von der östlichen Seite des Gebäudes in der Nähe des Friedhofes und der katholischen Kirche. Von dort gossen sie eine brennbare Flüssigkeit ins Badezimmer des Seminars.“ Die Feuerwehr konnte verhindern, dass sich der Brand auf weitere Gebäudeteile ausbreitete. Aristarchos ergänzte: „Es ist ein Seminar, und Menschen leben dort. Zum Glück wurde nicht mehr Schaden verursacht. Dies ist ein betrüblicher Vorfall, und zum Glück wurde niemand verletzt. Einmal kamen religiöse Juden mit Schläfenlocken und stießen Drohungen aus. Vielleicht wird die Polizei wissen, ob dies etwas mit ihnen zu tun hat.“

Bürgermeister fordert schnelle Ermittlungen

Der Jerusalemer Bürgermeister Nir Barkat sagte laut der Tageszeitung „Jerusalem Post“: „In Jerusalem ist kein Platz für solch einen bedauernswerten Vorgang. Wir müssen dieses Verhalten ausmerzen und die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen.“ Den Polizeichef forderte er auf, die Ermittlungen zu beschleunigen. „Wir müssen schnell wieder Frieden und Koexistenz in Jerusalem einkehren lassen.“ Bereits am Mittwoch war eine Moschee im Westjordanland in Brand geraten. Auch hier wurden hasserfüllte Parolen an einer Wand entdeckt. Die Anwohner vermuten extremistische jüdische Siedler hinter der Tat. Das palästinensische Außenministerium wertete den Vorfall als Teil eines „Ansturmes gegen Moscheen und islamische und christliche heilige Stätten“.

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