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Botschafter Mansur beschwert sich über Israel

Angesichts der Corona-Krise läuft die Zusammenarbeit zwischen Israelis und Palästinensern außerordentlich gut. Das hindert den palästinensischen Botschafter Mansur aber nicht, beim Weltsicherheitsrat Vorwürfe gegen Israel zu erheben. Abbas verschärft indes die Einschränkungen im Westjordanland.
Erhebt trotz der Zusammenarbeit in der Corona-Krise Vorwürfe gegen Israel: Botschafter Mansur

NEW YORK / RAMALLAH (inn) – Der Botschafter der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) bei den Vereinten Nationen, Rijad Mansur, hat sich über Israel beschwert. In einem Brief an den Weltsicherheitsrat schrieb er am Donnerstag, das Land behindere die Bemühungen der PA, die Verbreitung des Coronavirus zu bekämpfen. Ferner nutze Israel die Notlage aus, um palästinensische Häuser zu zerstören und Siedlungen auszuweiten.

Mansur warf Israel unter anderem vor, Ausrüstung für die Errichtung von Erste-Hilfe-Zelten beschlagnahmt zu haben. Zudem seien vier Palästinenser festgenommen worden, die öffentliche Einrichtungen reinigten. Auch hätten Israelis palästinensische Freiwillige in Hebron aufgehalten, die Stadtviertel desinfizierten und Bewohnern Hilfe anboten. Der Diplomat wiederholte die Anschuldigung von Premierminister Mohammed Schtaje, Soldaten spuckten auf Türgriffe palästinensischer Fahrzeuge, um der Bevölkerung Furcht einzuflößen.

Der israelische Botschafter Danny Danon reagierte mit Befremden auf den Vorstoß: „Selbst während einer internationalen Krise sind die Palästinenser nicht in der Lage, sich von ihren sich wiederholenden und gegenstandslosen Beschwerden zu lösen“, zitiert ihn die Nachrichtenseite „Arutz Scheva“. Die Geringschätzung, die sie der Wahrheit und dem passenden Umgang mit einer Krisensituation entgegenbrächten, sei beispiellos. „Einerseits erhalten sie israelische Hilfe, um das Coronavirus im PA-Gebiet zu drosseln, und andererseits machen sie weiter falsche Anschuldigungen gegen Israel bei den Vereinten Nationen.“

Armee: Lieferungen nach Gaza gehen weiter

Die Armee teilte derweil mit, dass in den vergangenen zwei Wochen 351 Tonnen medizinische Güter in den Gazastreifen gebracht werden konnten. Hinzu kämen 217 Treibstoffkanister und 23.880 Tonnen Lebensmittel. Baumaterial habe das von der Hamas kontrollierte Gebiet in einer Menge von 89.247 Tonnen erreicht. Des Weiteren wies das Militär auf gemeinsame medizinische Seminareim Westjordanland hin, von denen palästinensische Ärzte profitiert hätten.

Indes registrieren israelische Sicherheitskräfte trotz der eingeschränkten Bewegungsfreiheit mehr gewaltsame Übergriffe von Siedlern gegen Palästinenser. Im März gab es 16 solcher Angriffe, schreibt die Onlinezeitung „Times of Israel“. Im Februar wurden neun Vorfälle gezählt, im Januar fünf. Nach Angaben eines Grenzpolizisten belegte der Grenzschutz am Sonntag drei Bewohner des Außenpostens Kumi Ori bei Jitzhar mit einer Geldstrafe. Denn sie hatten sich mehr als 100 Meter von ihrem Viertel entfernt und gingen auf ein palästinensisches Dorf zu. Damit verstießen sie gegen die Corona-Bestimmungen der israelischen Regierung.

PA verschärft Corona-Maßnahmen

Die Zahl der bislang mit dem Virus Infizierten bezifferte die Autonomiebehörde am Freitag mit 171. Bereits am Donnerstag hatte sie erneut die Maßnahmen wegen der Pandemie verschärft. Präsident Mahmud Abbas verlängerte den Notstand um 30 Tage. Zwischen 17 und 10 Uhr gilt im Westjordanland eine Ausgangssperre. Palästinensische Geschäfte müssen um 17 Uhr schließen, eine Ausnahme bilden Apotheken.

Abbas reagierte damit auf eine Empfehlung von Premier Schtaje: „Wir haben weiterhin einen hohen Grad an Kontrolle über diese Pandemie, aber wir müssen das Niveau unserer Prozeduren erhöhen, um die Rückkehr von Arbeitern aus Israel und den Kolonien in ihre Häuser zu fassen, da in Israel Tausende Fälle registriert werden.“ Mit den „Kolonien“ sind israelische Siedlungen gemeint.

Von: eh

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