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„Boston Globe“: Arafat unterstützt Gruppen, die „Hudna“ ablehnen

BOSTON (inn) – PLO-Chef Yasser Arafat gewährt bewaffneten palästinensischen Gruppen, die sich gegen die einstweilige Feuerpause („Hudna“) aussprechen, finanzielle und politische Unterstützung. Zudem lehnen diese Organisationen den palästinensischen Premierminister Mahmoud Abbas (Abu Mazen) ab. Dies berichtet die amerikanische Tageszeitung „Boston Globe“ unter Berufung auf offizielle palästinensische Quellen.

Dem Bericht zufolge gehören auch Einheiten der Al-Aqsa-Märtyrer-Brigaden, einer Untergruppe von Arafats Fatah-Partei, zu den betroffenen Organisationen. In den vergangenen Tagen griffen die Brigaden mehrere Führer in größeren Städten im Westjordanland an, die Abbas unterstützen.

Der Gouverneur der Autonomiestadt Jenin, Haider Irsheid, wurde gewaltsam gezwungen, sein Amt niederzulegen. Am vergangenen Samstag war Irsheid nachmittags von seinem Haus entführt, öffentlich geschlagen und in eine Höhle geworfen worden. Auf Arafats Befehl wurde er nach vier Stunden freigelassen.

Irsheid sagte anschließend, die Angreifer hätten als einen Grund für die Entführung angegeben, daß er versucht habe, Arafat von der finanziellen Unterstützung der Brigaden abzubringen.

Mit Unterstützung des PLO-Chefs kontrollieren Aktivisten der Brigaden die Straßen in Jenin, heißt es weiter in dem Artikel. Ein örtlicher Fatah-Führer, Ata Abu Irmaileh, betonte: „Arafat ist gegen die Feuerpause gegenüber den israelischen Aggressoren, (aber) Arafat ist unter Belagerung und unter Druck. Sein Standpunkt ist immer auf der Seite der Märtyrer.“

Der palästinensische Minister ohne Geschäftsbereich und Fatah-Führer Abdel Fattah al-Hamayel bestätigte, daß die Partei den Brigaden Gelder zukommen läßt. Die Brigaden seien „Angestellte und sie gehören zur Fatah“, so der Palästinenser. „Sie sind auch Menschen. Sie müssen Miete für ihre Häuser und Telefone zahlen.“

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