Suche
Close this search box.

Blutige Demonstrationen nach Peres-Rede in Johannesburg

JOHANNESBURG (inn) – Bei einer Rede des israelischen Außenminister Shimon Peres anläßlich des Weltgipfels der Vereinten Nationen (UN) im südafrikanischen Johannesburg an der Witwatersrand-Universität kam es am Montag zu heftigen Protesten. Bei den gewalttätigen Ausschreitungen wurden mehrere Menschen verletzt.

Rund 300 pro-palästinensische Demonstranten hatten Mitglieder der jüdischen Gemeinschaft behindert, den Campus nach dem Vortrag von Peres zu verlassen.

Bei Rufen wie „Zionismus ist Rassismus!“ und „Israel ist schlimmer als das alte Südafrika!“ warfen die Demonstranten – überwiegend südafrikanische Inder – mit Steinen und Flaschen. Mehrere Personen wurden verletzt, darunter auch zwei ausländische Journalisten sowie zwei Polizisten. Die Polizei ging mit Wasserwerfern gegen die aufgebrachte Menge vor. 16 Demonstranten wurden verhaftet, berichtet die Tageszeitung „Haaretz“.

Peres sagte bei seiner Rede, er verstünde nicht, warum Israel zum Focus von Protesten wird. „… als die Palästinenser Unabhängigkeit wollten, haben wir sie ihnen angeboten. Als sie einen palästinensischen Staat wollten, boten wir ihnen diesen Staat an … . Warum Gewalt?“, so Israels Außenminister.

Der palästinensische Botschafter in Südafrika, Salman el-Herfi, verteidigte die Demonstrationen: „Die Menschen demonstrieren gegen Israels Angriffe weil sie die Verbrechen gegen die Palästinenser hassen, die von der israelischen Regierung gefordert werden – auch von Peres.“

Peres begrüßte in seiner Rede ferner den Friedensplan der Europäischen Union (EU), welcher unter anderem bis zum Jahr 2005 einen Palästinenserstaat vorsieht. Zudem bedauerte er die palästinensischen Zivilisten, die vergangene Woche bei Einsätzen der israelischen Armee ums Leben gekommen waren. Er wies jedoch darauf hin, daß sich Israel gegen den Terrorismus verteidigen müsse.

Der israelische Außenminister will sich am Dienstag mit Nelson Mandela, dem ehemaligen Präsidenten von Südafrika und mit UN-Generalsekretär Kofi Annan treffen. Für Mittwoch sind Gespräche mit dem südafrikanischen Präsidenten Thabo Mbeki geplant.

Bitte beachten Sie unsere Kommentar-Richtlinien

Schreiben Sie einen Kommentar

Offline, Inhalt evtl. nicht aktuell

Israelnetz-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen