JERUSALEM (inn) – Der ehemalige arabische Knesset-Abgeordnete Asmi Bischara hat die Vorwürfe gegen ihn abgestritten. Er steht im Verdacht, während des Zweiten Libanonkrieges mit dem Feind kollaboriert und Geldwäsche betrieben zu haben.
Bischara sagte am Mittwoch, die Vorwürfe gegen ihn seien ein Versuch, ihn zu verängstigen, heißt es in der Tageszeitung “Ha´aretz“. In einem Interview mit dem pan-arabischen Fernsehsender “Al-Dschasira“ äußerte er: “Sie (Israel) haben die persönlichen, politischen und kulturellen Beziehungen mit der arabischen Welt in Sicherheitsverstöße verwandelt. Aus den persönlichen Telefonaten haben sie Sicherheitsübertretungen gemacht.“
Bischaras grundsätzliche Haltung sei es, dass seine Aktionen während des israelisch-libanesischen Krieges im vergangenen Sommer falsch gedeutet worden seien. Er warf dem jüdischen Staat vor, israelische Araber daran hindern zu wollen, arabisch-nationalistische Positionen gegenüber dem Staat einzunehmen.
Auch die israelisch-arabische Balad-Partei, deren Vorsitzender Bischara ist, nahm zu den Anschuldigungen Stellung: “Balad wird sich nicht den Drohungen und Einschüchterungen durch den (Geheimdienst) Schin Beit und seine Kollegen ergeben. Die Partei wird ihre politischen, parlamentarischen und öffentlichen Handlungen im Rahmen der demokratischen Aktivität und Bürgerschaft fortsetzen, wie sie es immer getan hat.“ Weder die Balad-Partei noch Bischara würden verbergen, dass sie gegen den Krieg gewesen seien.
Der israelische Innenminister Roni Bar-On (Kadima) rief am Mittwoch Generalstaatsanwalt Menachem Masus auf, die Möglichkeit zu prüfen, Bischaras Besitz zu konfiszieren, falls herauskomme, dass dieser für seine Informationsübermittlungen Geld erhalten habe. Der stellvertretende Premierminister Eli Jischai (Schas) forderte, Bischara sofort die israelische Staatsbürgerschaft zu entziehen. Er sagte, Bischara, der sich seine Staatsbürgerschaft zu Nutze mache, um den Bürgern Israels zu schaden, sei ihrer nicht würdig.
Aus Polizeikreisen verlautete am Donnerstag, dass der frühere Knesset-Abgeordnete festgenommen werde, wenn er nach Israel zurückkomme. Bischara hat Israel vor etwa zwei Wochen verlassen und hält sich seitdem im Ausland auf. Bei einem Interview mit “Al-Dschasira“ sagte er kürzlich, er plane, nach Israel zurückzukehren.