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„Bild-„Chefredakteur: „Israelfeindlichkeit auch in linksextremen Kreisen“

HAMBURG (inn) - Nicht nur Rechtsextremisten tendieren zu antisemitischen und israelfeindlichen Ansichten, auch die extreme Linke macht sich eine solche Haltung zu Eigen. Darauf verweist der Chefredakteur der "Bild"-Zeitung, Kai Diekmann, in der Januar-Ausgabe des politischen Magazins "Cicero".

In einer Kolumne unter der Überschrift „Propaganda der Schüsse“ reagiert Diekmann auf einen Artikel vom Schweizer Publizisten Frank A. Meyer, in dem er und sein Buch „Der große Selbstbetrug“ kritisiert werden. Dieser wurde in der Dezember-Ausgabe von „Cicero“ abgedruckt. Meyer verteidigt darin unter der Schlagzeile „Generation Diekmann“ die Achtundsechziger.

Der „Bild“-Chefredakteur schreibt als Reaktion unter anderem: „Ich finde es schon bemerkenswert, dass die RAF Hand in Hand mit palästinensischen Terrorgruppen arbeitete, um in Israel die Überlebenden der deutschen ‚Endlösung‘ zu massakrieren. Ich finde es interessant, dass der angeblich pazifistische Rudi Dutschke schon weit vor 1968 mit voller Entschlossenheit den bewaffneten Guerillakampf forderte und von Che Guevaras ‚Propaganda der Schüsse‘ schwärmte; ich finde es interessant, dass Adorno in einem Schreiben an Herbert Marcuse vor einem Umschlagen der Studentenbewegung in den Linksfaschismus warnte.“

Zudem ist Diekmann aufgefallen, dass „linke Studenten 1969 den ersten israelischen Botschafter in Deutschland bei einem Besuch an der Frankfurter Uni niederschrien, das Mikrofonkabel durchtrennten und ‚Zionisten raus aus Deutschland‘ skandierten“. Er sieht in diesem Slogan eine „furchtbare Parallelität zu den ‚Juden raus‘-Chören der Nazis“. Auch habe Ulrike Meinhof den Holocaust exkulpiert mit der Begründung, die Juden seien „als das ermordet worden, was man sie ausgab – als Geldjuden. Der Antisemitismus war seinem Wesen nach antikapitalistisch!“

Diekmann äußert seine Verwunderung darüber, dass „angesichts dieser klaren Fakten noch immer eine klammheimliche Zuneigung zu diesem breiten Linksrassismus der Achtundsechziger herrscht“. Ihn interessiere, „wie beispielsweise die Grünen, die wesentlich in diesem Milieu wurzeln, dazu stehen“.

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