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Biblische Lieder werden lebendig

"Wir sind hier", singt Shelly Myers. "Aber schauen dorthin", antwortet das Publikum: "Wir sind hier, aber schreiten dorthin". Das ist der Refrain des Liedes von Shelly Myers: "Es gibt einen Ort jenseits des Himmels". "Dort wohnt Er und dort ist unser Heim. Dort werden wir unseren Urvätern begegnen. Dort werden die Bücher aufgemacht und unsere Namen vorgelesen..."

Beim Klang von Gitarren, Keyboards, Geige, Saxophon, Querflöte und natürlich Schlagzeug werden die Zuhörer Teil einer großen Menge vor dem Thron und singen mit Stephen Mihaesco: „Dem, der auf dem Thron sitzt und dem Lamm sei Lob und Ehre und Preis und Gewalt von Ewigkeit zu Ewigkeit.“ Mit Shimon Myers haben sie das weiße Pferd und den Wahrhaftigen und Treuen, der darauf sitzt, vor Augen.

Bereits zum dritten Mal hat in Jerusalem das jährliche Konzert für neue messianische Lieder stattgefunden. Konzerte, Konferenzen, Gottesdienste – dies war die Vision des kanadischen Pastors Wayne Hilsden, als er in einem schäbigen Einkaufszentrum auf der Jaffastraße gegenüber des jüdischen Marktes Machane Jehuda einen alten Kinosaal kaufte und renovierte. Es ist zwar etwas ungewöhnlich, im Gottesdienst in gepolsterten Kinostühlen zu sitzen. Aber das neue Zentrum am Davidka-Platz hat viele neue Möglichkeiten eröffnet. Im „Pavilion“, so der offizielle Name des Gemeindezentrums, gibt es 600 Plätze. Trotzdem musste das Konzert wiederholt werden.

Soldaten unter den Musikern

Solche Konzerte sind ein Zeugnis davon, dass in Israel eine neue Generation von Jesus-Gläubigen herangewachsen ist, Juden und Christen, die durch ihre Liebe zum Herrn und zu seinem Wort, die Liebe zur Musik und zum Land Israel verbunden sind. Während ein Teil ihrer Eltern noch Hebräisch stottert, haben die Kinder bereits das Abitur auf Hebräisch abgelegt, schreiben hebräische Lieder und dienen in der israelischen Armee. So musste der Vater des 20-jährigen David auf das M-16-Schnellfeuergewehr aufpassen, während sein Sohn auf der Bühne sang.

Die Liedertexte wurden nur in Hebräisch auf die Leinwand im Pavilion projiziert, die Namen der Autoren zu meiner Freude auch in Englisch. Da man Hebräisch ohne Vokale schreibt, hätte ich viele der Namen nur erraten können. Die meisten Lieder sind Bibelzitate oder einfach gesungene Psalmen, wie etwa der Psalm 113 mit einer Melodie von Danny Povolotsky. Beim näherem Hinsehen musste ich feststellen, dass der Refrain (Psalm 113, die Verse 5 und 6) gar nicht so einfach zu übersetzen ist – nicht einmal für Rabbiner. Da ist es natürlich ein Vorteil, wenn man in der Originalsprache singen kann, denn dann passieren keine Fehler. Zum Abschluss des Konzerts erklangen zwei Versionen des Aaronitischen Segens.

Fast nur junge Sänger

Die Chorsänger waren dieses Jahr ausnahmslos junge Leute, bis auf den messianischen Pastor und Leiter der israelischen Pro Life Organisation Tony Sperandeo. Beim Konzert im Jahre 2007 hatte er die Zuschauer mit einer Vertonung der Worte des Apostels Paulus begeistert: „Ich schäme mich des Evangeliums von Christus nicht. Denn es ist Gottes Kraft zum Heil jedem Glaubendem, dem Juden zuerst als auch allen Heiden…“ Das Konzert wurde mit einem Gebet zum Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs im Namen Jesu Christi geschlossen, „dem der Dank für die vielen Begabungen gehört“.

Die messianisch-jüdische Allianz in Israel, die auch Musikkonferenzen organisiert, gibt jedes Jahr ein neues Gesangbuch und eine CD heraus. Das diesjährige beinhaltet 120 neue Lieder, von denen 20 bei dem Konzert im Pavilion aufgeführt wurden. Die Teilnehmer des musikalischen Abends gingen nach Hause mit Dankbarkeit im Herzen und einem Gefühl der Vorfreude – auf das Konzert im nächsten Jahr und auch auf den Platz „jenseits des Himmels“, für den sie sich gerade im Lob geübt hatten.

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