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„Bibel-Marathon“: Läufer erkunden historische Strecke

ROSCH HA‘AJIN / SCHILO (inn) – Erstmals können Läufer am Donnerstag an einem „Bibel-Marathon“ im Westjordanland teilnehmen. Dabei folgen sie den Spuren eines Israeliten, der in biblischer Zeit eine schlechte Nachricht zu überbringen hatte.
Der „Bibel-Marathon“ folgt historischen Spuren.
Im Jahr 490 vor Christus legte ein Bote einer Sage nach eilends die knapp 42,2 Kilometer vom antiken Marathon nach Athen zurück – und verhalf den Griechen zum Sieg über die Perser. Hiervon erhielt der Marathonlauf seinen Namen. Doch auch die Bibel berichtet über einen Lauf über die gleiche Entfernung – allerdings bereits vom Ende des zweiten vorchristlichen Jahrtausends. Ihn können Athleten aus aller Welt am morgigen Donnerstag nachempfinden – beim ersten „Bibel-Marathon“. „Da lief einer von Benjamin aus dem Heerlager und kam am selben Tage nach Silo und hatte seine Kleider zerrissen und Erde auf sein Haupt gestreut.“ Dieser Satz aus dem 1. Buch Samuel, Kapitel 4, Vers 12 bildet die Grundlage für den Lauf. „Am Ende des Krieges zwischen Israeliten und Philistern läuft der ‚Mann von Benjamin‘ vom Schlachtfeld in Eben Eser (heute Rosch HaAjin) nach Silo, der Stadt des Heiligtums“, heißt es dazu auf der Homepage des Sportereignisses. „Die Aufgabe des Läufers ist es, den Priester Eli über Israels Niederlage in diesem Krieg, den Tod seiner Söhne und die Eroberung der Bundeslade zu informieren.“ Nach dem Sechstagekrieg von 1967 maß der Gründer der Makkabiade-Spiele, Josef Jekutieli, die einst zurückgelegte Distanz. „Er fand zu seinem Erstaunen heraus, dass diese historische Strecke genau zu der des modernen Marathon passte – 42 Kilometer (die offizielle Länge des olympischen Laufwettbewerbs, wie sie 1908 bei den Olympischen Spielen von London festgelegt wurde)“, schreiben die Veranstalter. Nach ihrer Auffassung hätte der Marathon, wenn dies damals bekannt gewesen wäre, möglicherweise eine der folgenden Bezeichnungen erhalten: Silo-Lauf, Mann von Benjamin-Lauf oder Bibel-Lauf. Die Teilnehmer starten in Rosch HaAjin, nordöstlich von Tel Aviv. Auf den Spuren des einstigen israelitischen Boten aus dem Stamme Benjamin laufen sie bis zur heutigen Siedlung Schilo. In den Ruinen des alten Silo ist zudem eine Ausstellung zu sehen. Auch ein Halbmarathon sowie Laufstrecken über 15 und 5 Kilometer stehen auf dem Programm. Alle Wettbewerbe enden in Schilo.

Schnellstraße vorübergehend gesperrt

Der größte Teil der Marathonstrecke führt am Donnerstag durch das Westjordanland. Die Schnellstraße zwischen Ramallah und Nablus wird zwischen 6 und 13 Uhr gesperrt. Dies teilte der palästinensische Vertreter, der die Siedlungsaktivität im Norden des Westjordanlandes überwacht, Ghassan Daghlas, laut der Nachrichtenagentur „Ma‘an“ mit. Die als „Route 60“ bekannte Schnellstraße gilt als eine der Hauptverkehrsadern für Palästinenser im Westjordanland. (eh)

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