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„Beziehungen zwischen Mauretanien und Israel unverändert“

NEW YORK (inn) – Auch nach dem Sturz des mauretanischen Präsidenten durch eine Militärjunta soll das afrikanische Land weiterhin enge Beziehungen zu Israel pflegen. Anlässlich der UN-Hauptversammlung in New York hat Mauretaniens Außenminister Ahmed Ould sid´Ahmed am Sonntag seinen israelischen Amtskollegen Silvan Schalom getroffen.

In einem Interview mit der arabischen Zeitung „A-Schark al-Awsat“ (London) bestätigte er, dass sich sein Land auch in Zukunft an alle bisherigen Übereinkünfte und Vereinbarungen mit Israel halten wolle: „Die Beziehung mit Israel bleibt unverändert; ich betone, dass sich an Mauretaniens außenpolitischem Kurs nichts geändert hat.“

Die Militärjunta, die am 3. August 2005 Mauretaniens langjährigen Präsidenten Maaoya sid´Ahmed Ould Taya gestürzt hat, ist laut der Tageszeitung „Ha´aretz“ für die Freilassung mehrerer islamistischer Anführer verantwortlich. Diese waren wegen Verschwörung gegen das frühere Regime angeklagt und wurden außerdem beschuldigt, am Aufbau lokaler Terrornetzwerke beteiligt gewesen zu sein.

Wie die „Ha´aretz“ weiter berichtet, handelte es sich bei einigen dieser Anführer angeblich um Ausbildner der algerischen „Salafisten-Gruppe für Predigt und Kampf“ (GSPC). Diese Gruppierung ist aus dem zehnjährigen Bürgerkrieg in Algerien als schlagkräftigste islamistische Kampftruppe hervorgegangen. Während zahlreiche Flügel der aufgelösten Islamischen Heilsfront auf das Angebot zur Versöhnung eingingen, rüsteten sich Hunderte GSPC-Aktivisten für den Untergrundkampf, der aus den Wüstengebieten im Süden des Landes gesteuert wird.

Der Außenminister bekräftigte die Ablehnung Mauretaniens gegenüber jeglicher Form terroristischer Handlungen. Hinsichtlich der Freilassung der Salafisten sagte er: „Unserer Ansicht nach handelt es sich bei den Salafisten um Terroristen, die gesetzmäßig verurteilt werden müssen.“

Ahmed, der bereits in den Jahren 1997 bis 1999 das Amt des Außenministers inne hatte, war maßgeblich am Aufbau diplomatischer Beziehungen mit Israel beteiligt. Mauretanien zählte damals zu einem von drei arabischen Staaten, die diplomatische Beziehungen zu Israel pflegten. Damit erntete die Regierung harsche Kritik von Seiten vieler Mauretanier und arabischer Nationalisten.

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