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Bewaffnete Palästinenser belagern palästinensischen Minister

RAFACH (inn) – In der palästinensischen Ortschaft Rafach im südlichen Gazastreifen ist es am Mittwoch zu Unruhen gekommen. Anlaß war ein Solidaritätsbesuch des palästinensischen Wohnungsbauministers, Abd al-Rachman Hamad, bei Familien, die als Folge der gegenwärtigen Armeeaktion ihre Häuser verloren haben.

Wie der Informationsdienst „Walla“ unter Berufung auf palästinensische Quellen in Rafach berichtet, kam Hamad am Mittwochvormittag in das Gymnasium „Die Schahidin“ („Die Märtyrer“), in dem etwa 150 Menschen vorübergehend untergebracht sind. Er gab den Familien bekannt, daß die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) ihrem Wunsch entsprechend ein Gelände bestimmt habe, auf dem sie einen Friedhof errichten können. Allerdings sei es der Autonomiebehörde nicht möglich, das derzeitige Wohnungsproblem zu lösen.

Diese Mitteilung wurde mit Buh-Rufen quittiert. „Die Autonomiebehörde hat Geld, um Ihren Sohn zum Studium in die USA zu schicken, aber ihr habt kein Geld, um uns zu helfen“, rief ein Palästinenser. Bewaffnete Palästinenser betraten das Gebäude und gaben Schüsse in die Luft ab. Dadurch wurde die Unruhe vergrößert.

Die Leibwächter des Ministers brachten ihn in das Haus des örtlichen Gouverneurs, um ihn vor dem Zorn der aufgebrachten Menge zu schützen. Doch die Palästinenser belagerten das Gebäude und schossen auf die Räder von Hamads Fahrzeug. Dennoch gelang es dem Minister schließlich, den Ort unversehrt zu verlassen.

In den vergangenen Tagen haben schätzungsweise 1.400 Palästinenser aus Rafach ihre Unterkunft verloren. Rund 60 Gebäude wurden von der Armee zerstört, Dutzende weitere Häuser sind beschädigt. Die Soldaten suchen nach Tunneln, in denen Waffen von Ägypten in den Gazastreifen geschmuggelt werden. Viele von ihnen enden in Privathäusern.

Der Angriff auf Hamad war auch Folge einer Ankündigung der radikal-islamischen Hamas, die den Familien etwa 110.000 Dollar zur Verfügung stellen wolle, berichtet „Walla“ weiter. Gleichzeitig teilte die Organisation mit, die PA habe sozusagen Gelder eingefroren, die eigentlich für die Familien bestimmt seien – im Rahmen ihrer Aktivität gegen die Wohltätigkeitsorganisationen der Hamas. Dadurch wurde die Erregung gegenüber der Autonomiebehörde vergrößert.

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