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Berufungsgericht entscheidet: Haftverkürzung für Aryeh Deri

RAMLE (inn) – Ein Haftprüfungsgericht hat entschieden, daß der frühere israelische Innenminister Aryeh Deri vorzeitig aus der Haft entlassen wird. Er verbüßt eine insgesamt dreijährige Haftstrafe wegen Bestechlichkeit im Amt.

Schon am kommenden Montag kann er das Ma´asiyahu Gefängnis in Ramle verlassen, wo er seit 24 Monaten sitzt.

Der Rabbi ist der Gründer und langjährige politische Führer der sefardisch-orthodoxen Shas-Partei. Unter Deri wurde Shas zur drittstärksten politischen Kraft mit derzeit 17 Mandaten in der Knesset.

Sollte der unter Shas-Anhängern sehr populäre Deri in die Politik zurückkehren, könnte dies zu tiefgreifenden Spannungen in der Partei führen. Nicht wenige sehen den derzeitigen Parteichef, Arbeitsminister Eli Yishai, nur als einen Platzhalter. Yishai will jedoch Parteichef bleiben. Deri selbst hat sich zuletzt zu seinen Zukunftsplänen nicht geäußert. Vor Monaten hatte er mitteilen lassen, er wolle sich religiösen Studien widmen. Eine Rückkehr in die Politik schloß er jedoch nicht aus.

Laut Gerichtsurteil darf er jedoch in den nächsten fünf Jahren kein Abgeordnetenmandat annehmen, ein Ministeramt ist ihm noch acht Jahre lang verwehrt.

Hintergrund Shas:

Die wirkliche Macht in der Shas-Partei liegt nicht auf der politischen Ebene, sondern bei sogenannten Rat der Torahweisen, dem führende sefardische Rabbiner angehören. Geistliches Oberhaupt von Shas ist der frühere sefardische Oberrabbiner (der sogenannte „Rishon LeZion“), Ovadia Josef.

Shas ist nicht mit westlichen Parteien vergleichbar. Sie vertritt zum Beispiel keine „rechte“ oder „linke“ Position in Land- und Sicherheitsfragen, sondern konzentriert sich verstärkt auf Erziehungsfragen und soziale Angelegenheiten der sefardischen Bevölkerung. Auch viele nichtreligiöse Sefarden (Juden mit orientalischer Abstammung) und sogar Araber wählten bei den Wahlen im Jahr 1999 die Partei. Shas gehörte allen Regierung seit Ende der 80er Jahre an.

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