GAZA (inn) – Die israelische Armee hat am Montag eine zweite Angriffswelle auf die Stadt Deir al-Balah in der Mitte des Gazastreifens geflogen. Bereits am Sonntag nahm die Luftwaffe dort Ziele ins Visier. Zuvor hatte die Armee die Bewohner angewiesen, die Stadt zu räumen und sich in die humanitäre Zone von Al-Mawasi im Süden des Gebietes zu begeben.
Laut Medienberichten sind am Montag erstmals seit Beginn des Krieges vor anderthalb Jahren Bodentruppen in die Stadt vorgedrungen. Dort befindet sich ein „Flüchtlingslager“ des UN-Hilfswerkes für Palästina-Flüchtlinge (UNRWA). Israel nimmt an, dass dort Geiseln festgehalten werden. Daher hat die Armee bislang von einem Angriff abgesehen.
Risiko für Geiseln
Laut der Tageszeitung „Yediot Aharonot“ hängt das weitere Vorgehen von den Geiselverhandlungen ab. Angehörige befürchten, dass eine Ausweitung der Offensive die Geiseln in Lebensgefahr bringt. Im Gazastreifen befinden sich derzeit noch 50 Geiseln, davon gelten mindestens 28 als tot.
Unterdessen setzte die Armee die Kämpfe auch in anderen Teilen des Küstenstreifens fort. Am Sonntag griff sie das Versteck von Abu Hamsa an, Kommandeurs des Bataillons von Beit Chanun. Ob er dabei getötet wurde, war am Montag noch unklar.
Am Samstag teilte die Armee mit, sie habe am 10. Juli Baschar Thabet getötet. Der Hamas-Kommandeur war demnach zuständig für die Entwicklung der Waffenherstellung. (df)