JERUSALEM (inn) – Die zunehmende Unterernährung palästinensischer Kinder in den Autonomiegebieten beunruhigt Experten. Sprecher der amerikanischen Entwicklungsbehörde USAID sagten vor Journalisten in Jerusalem, fast ein Drittel der Kinder im Gazastreifen würden unzureichend ernährt, obwohl sie nicht an Hunger litten.
Es fehle an frischen Lebensmitteln. Vielerorts fehle es auch an praktischen Kenntnissen über die richtige Ernährung von Kinder, was einseitige Nahrungsaufnahme zufolge habe. 13,2 Prozent der Kinder im Gazastreifen zeigen Symptome einer „akuten Unterernährung“, die heilbar ist, geht aus einer Statistik hervor. In Judäa und Samaria ist die Zahl geringer, sie liegt bei 4,3 Prozent.
Weitere 17,5 Prozent der Kinder im Gazastreifen leiden aber an Spätfolgen chronisch falscher Ernährung, vor allem an Eisenmangelanämie. Als Anämie bezeichnen Ärzte einen Mangel an rotem Blutfarbstoff und Blutzellen. Betroffene sind oft müde, blaß und haben Konzentrationsschwächen. Mit zunehmender Dauer und Ausprägung des Eisenmangels kommt es auch zu Veränderungen der Schleimhäute des Rachens und der Zunge sowie des Magen- Darmtraktes. Ferner können Wachstumsstörungen der Haare und Nägel auftreten.
Kinder benötigten ausreichend Eiweiß und Vitamine, um ihre gesunde Entwicklung zu garantieren, sagten USAID-Experten in Jerusalem. Das Gesundheitsministerium Israels wollte gegenüber der „Jerusalem Post“ keine Stellungnahme zu dem Bericht abgeben. Die Begründung: Seit 1994 ist die Palästinensische Autonomiebehörde für diesen Bereich zuständig.
USAID wurde 1961 von Präsident John F. Kennedy mit dem Ziel gegründet, die amerikanische Entwicklungshilfe zu koordinieren. Die United States Agency for International Development kümmert sich um die Schaffung wirtschaftlicher und sozialer Perspektiven in Entwicklungsgebieten. Die Agentur mit Sitz in Washington D.C. wird geleitet vom Administrator Andrew S. Natsios.