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Bericht: Massive Probleme unter Gaza-Evakuierten

JERUSALEM (inn) – Der Rat des ehemaligen Siedlungsblocks Gusch Katif im Gazastreifen hat die akuten Probleme zahlreicher evakuierter Israelis angeprangert. Viele leiden offenbar unter Selbstmordgedanken, Depressionen, Beziehungsproblemen und finanzieller Not.

Gemeinsam mit dem „Legalen Forum für Israel“ legte der Rat dem Knesset-Komitee für Staatskontrolle am Dienstag einen Bericht vor. Demnach geht rund ein Drittel der aus dem Gazastreifen evakuierten Kinder nicht mehr regelmäßig zur Schule. Die Kinder, die die Schule regelmäßig besuchten, litten unter starker Benachteiligung bei der Notengebung.

Zur Untermauerung ihrer Bestandsaufnahme schreiben die Israelis, man habe bei den Jugendlichen außerdem zwölf Selbstmordversuche registriert. Dutzende Jugendliche gäben zudem an, Selbstmordgedanken zu haben. Zehn Fälle von Essstörungen seien bekannt geworden, sowie neun Aufenthalte von Jugendlichen in einer psychiatrischen Klinik. Des Weiteren sei der Drogen- und Alkoholmissbrauch erheblich gestiegen.

Auch die Erwachsenen leiden

Auch die Erwachsenen litten unter den Konsequenzen der Evakuierungen. So gebe es immer öfter starke Beziehungsprobleme, 50 Scheidungen seien zudem seit der Evakuierung vor rund einem Jahr vollzogen worden. Von den arbeitsfähigen Siedlern sind 51 Prozent derzeit arbeitslos. Gesundheitsprobleme sind laut des Berichts auch in dieser Altersgruppe mental und physisch vermehrt zu verzeichnen. Depressionen, Wutanfälle, Ängste, Panikattacken, Überdosen von Medikamenten und Herzattacken zählten dazu.

Neben den persönlichen Problemen werde auch die finanzielle Not immer stärker. Die Siedler hatten sich nach ihrer Ankunft in Israel Möbel und Kleidungsstücke neu kaufen müssen, außerdem sei viel Geld für psychologische Behandlungen bezahlt worden.

Die Regierung hatte den Siedlern zuvor finanzielle Entschädigung zugesichert, die meisten Familien warteten allerdings bis heute auf die Zahlungen.

Der Bericht kritisiert zudem die schlechte Handhabung der Probleme seitens der Regierung und fordert diese auf, mehr Sozialarbeiter einzustellen. Zusätzlich solle ein unabhängiges Kommitee gegründet werden, das klare Kriterien für die Entschädigungszahlungen an die Siedler festlegt, berichtet die Tageszeitung „Ha´aretz“ weiter.

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