JERUSALEM (inn) – Fünf Jahre vor den verheerenden Anschlägen vom September 2001 hätte Israel beinahe Terrorführer Osama Bin Laden getötet. Das geht aus einem Bericht hervor, den die Tageszeitung „Jediot Aharonot“ am morgigen Freitag veröffentlichen will.
Demnach halfen israelische Geheimdienstler ihren ägyptischen und amerikanischen Kollegen, den versuchten Mord an Ägyptens Präsident Hosni Mubarak vom Jahr 1995 in Äthiopien aufzuklären. Dabei stießen sie auf eine radikale Gruppierung, die offenbar in das Attentat verwickelt war. Sie agierte auch im Sudan. Ein verdächtiges Mitglied dieser Gruppe war der wohlhabende saudische Unternehmer Osama Bin Laden.
Dem Bericht zufolge wurde durch israelische Ermittlungen eine Vertraute des Terrorführers identifiziert. Die Geheimdienstler konnten sie dazu bewegen, mit ihnen zusammenzuarbeiten. Laut Plan sollte die Frau ihren Chef Bin Laden töten. Sie erklärte sich mit dem Auftrag einverstanden. Der Tod des heute weltweit gesuchten Terroristen war nur eine Frage der Zeit.
Doch eine Krise zwischen Israel und der Palästinensischen Autonomiebehörde führte dazu, dass auch die Beziehungen des Auslandsgeheimdienstes Mossad zu den ausländischen Kollegen eingefroren wurden. Als die Zusammenarbeit wieder aufgenommen wurde, war Bin Laden bereits in einem anderen Land. Die Operation wurde nie ausgeführt.