JERUSALEM (inn) – Seit Jahresbeginn hetzen palästinensische Prediger in den wichtigen Moscheen gegen die Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten. Betroffen sind vor allem die Al-Aksa-Moschee und der Felsendom auf dem Tempelberg in Jerusalem. Dies geht aus einem Bericht des israelischen Sicherheitsapparates hervor.
Wie die religiöse Zeitung „Hazofe“ berichtet, nehmen oft Zehntausende Menschen an diesen Gottesdiensten teil. Darunter sind auch viele israelische Araber. Zudem strahlt der palästinensische Radiosender „Voice of Palestine“ jeden Freitag einen Teil der Predigten aus.
Moslemische Prediger und auch Religionslehrer beziehen ihr Gehalt von der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) – auch wenn bekannt ist, daß sie sich mit dem extremistischen Islam identifizieren. Die Untersuchung der israelischen Sicherheitskräfte hat ergeben, daß in der ersten Hälfte dieses Jahres in Predigten und Unterrichtsstunden systematisch gegen die USA und ihre Bundesgenossen gehetzt wurde.
Hintergrund ist der Irak-Krieg. Doch auch nach dem Sturz von Diktator Saddam Hussein hat diese Hetze nicht aufgehört – bis heute. So griff am 17. Oktober Scheich Muhammad Dschamal al-Rafa´i die islamischen Führer an, die mit den „Feinden Allahs“ zusammenarbeiten. Sie bekämen Anweisungen vom „großen Satan“ (den USA) und ließen ihr Volk im Stich, sagte der Moslem, der für seine Hetzpredigten bekannt ist.
Scheich Abu Sneina präsentierte am 10. Oktober in einer Ansprache seine Theorie zur Frage, warum die Gewalt im Nahen Osten angestiegen ist: Die Schwäche der Völker gegenüber der Tücke der „Feinde Allahs“ unter der Führung der USA, die sie militärisch und finanziell unterstützten, sei dafür verantwortlich.
Die beiden Moscheen auf dem Tempelberg haben ein besondere Bedeutung für die Gottesdienstbesucher. Aus diesem Grund sind die Botschaften aus den Predigten für die Zuhörer und für die Palästinenser allgemein sehr wichtig.