RAMALLA (inn) – Palästinenserführer Jasser Arafat wurde von Israel vergiftet, hat am Sonntag einer seiner Berater behauptet. Deswegen hätten die Palästinenser Blutproben des Patienten in die USA und nach Deutschland geschickt, damit dies Experten nachprüfen könnten.
Der Arafat-Berater verwies auf den Tod des ehemaligen militärischen Chefs der „Volksfront für die Befreiung Palästinas“ (PFLP), Wadi’a Hadad. Arafat leide an ähnlichen Symptomen wie Hadad, der Ende der 70er Jahre angeblich von einem engen Berater vergiftet wurde. Dieser sei vom israelischen Geheimdienst Mossad beauftragt worden, auch wenn die offizielle Begründung für Hadads Tod Krebs sei, so der Palästinenser. Dies berichtet die Tageszeitung „Ha´aretz“.
„Es hat acht Wochen gedauert, bis Hadad starb… auch er fiel in ein Koma“, so der Berater, „wenn sie kein Gegenmittel finden, wird Arafat sterben“, prognostizierte er. Es gebe vier Gründe für die Fehlfunktion von Arafats roten Blutkörperchen, führte er aus, und zwei seien bereits ausgeschlossen worden. Der PLO-Chef habe keinen Krebs, und er habe auch keine Überdosis an Medikamenten genommen. Eine der übrig bleibenden Möglichkeiten sei Gift.
Andere PA-Vertreter wie Premierminister Ahmed Qrea äußerten sich hingegen skeptisch. Man könne nicht feststellen, ob Arafat vergiftet worden sei. Bevor man jedoch solche Anschuldigungen veröffentliche, müsse man Beweise haben, so Qrea.