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Bennett fordert von USA Kritik an Antisemitismus

Der israelische Bildungsminister sieht nach einer rechtsextremen Kundgebung in Virginia die US-Regierung in der Pflicht. Das Simon-Wiesenthal-Zentrum fühlt sich an den rassistischen Ku-Klux-Klan erinnert.
Fordert die US-Regierung zur Konsequenz auf: Naftali Bennett (Archivbild)

JERUSALEM / CHARLOTTESVILLE (inn) – Nach einem rechtsextremen Fackelmarsch in der amerikanischen Stadt Charlottesville hat der israelische Bildungsminister Naftali Bennett an die US-Regierung appelliert. Er forderte sie auf, Antisemitismus zu verurteilen. Bei der Kundgebung waren unter anderem nationalsozialistische Flaggen geschwenkt worden.

„Naziflaggen in den USA. Die US-Führung muss diese Erscheinungen von Antisemitismus deutlich anprangern“, schrieb Bennett am Sonntag auf Facebook. Er veröffentlichte den Eintrag in englischer und hebräischer Sprache. Ein Bild von dem Aufmarsch fügte er hinzu.

Am Samstag hatten Anhänger der „Alt-Right“-Bewegung („Alternative Rechte“) und Neonazis in Charlottesville demonstriert. Ein Fahrzeug raste offenbar gezielt in eine Gruppe Gegendemonstranten. Die 32-jährige Heather Heyer starb, zahlreiche Menschen erlitten Verletzungen. Der 20-jährige mutmaßliche Fahrer wurde festgenommen. Außerdem starben zwei Polizisten beim Absturz ihres Hubschraubers, als sie wegen der Randale im Einsatz waren. Der Gouverneur von Virginia rief den Notstand aus.

Kritik vom Wiesenthal-Zentrum

Das Simon-Wiesenthal-Zentrum kondolierte den Angehörigen von Heyer und der beiden Polizisten. Zudem bot es Gebete für die Verletzten an. Weiter heißt es in einer Mitteilung des Zentrums, das unter anderem Jagd auf Naziverbrecher macht: „Dieser mörderische Angriff erinnert an Auto-Anschläge in Israel und Europa, die von Terroristen verübt wurden, die mit IS und Hamas in Verbindung stehen. Er sollte als absichtlicher Akt des innerstaatlichen Terrors behandelt werden.“

Das Simon-Wiesenthal-Zentrum teilte mit, der Fackelmarsch an der Universität von Virginia erinnere an Ku-Klux-Klan-Versammlungen. Slogans von „Blut und Boden“ seien zu hören, wie sie einst bei Massenversammlungen der Nationalsozialisten in Nürnberg und an anderen Orten in Deutschland skandiert worden seien. Die Einrichtung rief alle führenden Politiker der USA ungeachtet ihrer Parteizugehörigkeit auf, „vor allem die extreme ,Alt-Right‘-Bewegung und weiße Nationalisten zu verurteilen, die Samen von Hass, Misstrauen und Gewalt säen. Sie und alle anderen Extremisten, links oder rechts, haben keinen Platz in der Hauptströmung unserer Nation“.

Von: eh

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