WASHINGTON / JERUSALEM (inn) – Nach der israelischen Militäraktion im Gazastreifen haben die Vereinigten Staaten Israel aufgefordert, eine Untersuchung des Vorgehens der Armee einzuleiten. Israels Verteidigungsminister Benjamin Ben-Eliezer betonte unterdessen, von den 14 getöteten Palästinensern sei die Mehrzahl Mitglieder palästinensischer Terrorgruppen gewesen.
„Sie waren alle Terroristen mit einer langen Liste von verübten Attentaten“, sagte Ben-Eliezer vor Journalisten, „nur bei einem Todesopfer handelt es sich um eine ältere Frau.“ Der Verteidigungsminister wies zudem internationale Kritik an der Militäraktion zurück und forderte unter anderem Javier Solana, außenpolitischen Beauftragten der Europäischen
Union (EU), auf, „erst die Details zu überprüfen, bevor Kommentare zu israelischen Militäroperationen abgegeben werden“.
Nicht nur EU-Vertreter Solana, auch UNO-Generalsekretär Kofi Annan und die USA hatten zuvor Israels Vorgehen in Khan Yunis scharf kritisiert. Der Sprecher des amerikanischen Außenministeriums, Richard Boucher, zeigte sich „tief beunruhigt über die israelische Aktion“ und forderte eine Untersuchung. Annan sagte am Dienstag, die Militäraktion habe „keine legale oder moralische Berechtigung“.
Israels Premierminister Ariel Sharon betonte, seine Regierung bedauere den Tod von palästinensischen Zivilisten. „Dennoch liegt die Schuld bei palästinensischen Terroristen, die Zivilisten als menschliche Schutzschilde benutzen“, so Sharon. Auch die Militäraktion in Khan Yunis, einer Hochburg der radikal-islamischen Hamas-Gruppe, habe dem Schutz der israelischen Bevölkerung vor neuen Attentaten gedient. „Deshalb wird es auch in Zukunft militärische Aktionen im Gazastreifen geben“, kündigte der Regierungschef an.
