Am Gleichnis vom Barmherzigen Samariter habe Jesus gezeigt, was der Unterschied zwischen Religion und Glauben sei, sagte Sperandeo. „Die zwei religiösen Vertreter, die am Verletzten vorbei liefen, waren keine bösen Menschen, sie hatten aber falsche Prioritäten; ihr Dienst war ihnen wichtiger als Leben zu retten.“ Er fügte hinzu: „Wir machen keine soziale Arbeit, wir machen eine geistliche Arbeit.“
Dabei erinnerte Sperandeo zudem an die Dimensionen der Abtreibungszahlen in Israel. „Wir haben seit der Entstehung des Staates Israel mehr ‚Sabras‘ (in Israel geborene und aufgewachsene Juden) umgebracht als die Nazis. Wenn sie am Leben geblieben wären, würden heute mit ihren Nachkommen fünf Millionen Juden in Israel leben.“ In jedem Jahr werden in Israel rund 40.000 Kinder abgetrieben. So sieht der Leiter der Organisation die Lösung der demographischen Krise im Lebenretten. In entscheidenden Zeiten der Heilsgeschichte seien massenhaft jüdische Babys umgebracht worden, zur Zeit von Mose und zur Zeit von Jesus. So sei auch heute eine entscheidende Zeit für Israel.
Be’ad Chaim ist eine gemeinnützige Organisation, die sich für den Schutz von ungeborenen Kindern einsetzt. Ihr Ziel ist es, schwangere Frauen, die Abtreibung in Betracht ziehen, zu lebenserhaltenden Alternativen zu ermutigen. Be’ad Chaim bietet Bildungsprogramme über die „Heiligkeit des Lebens“, Sexualität, Babyentwicklung sowie Folgen und Risiken einer Abtreibung an.
Die Organisation unterhält Krisenschwangerschaftszentren in Jerusalem, Beer Sheva, Tiberias, Krijot und Nazareth und sieht ihre Aufgabe auch in der Seelsorge für Frauen, die unter den Folgen einer Abtreibung leiden. Per Telefon werden Beratungen auch in Arabisch angeboten. In den Jerusalemer Büroräumen steht für Hilfesuchende ein Ultraschallgerät zur Verfügung, zudem besteht die Möglichkeit, einen kostenlosen Schwangerschaftsultraschalltest durchzuführen.