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Bayerischer Bischof: Hisbollah ist für Leiden verantwortlich

MÜNCHEN (inn) – Der bayerische Landesbischof Johannes Friedrich hat Verständnis für die israelischen Militäreinsätze im Libanon geäußert. Die richtige Frage in diesem Zusammenhang lautet seiner Ansicht nach: „Wie weit darf die Hisbollah noch gehen?“.

„Für das Leid so vieler Zivilisten auf beiden Seiten der Nordgrenze Israels ist die Hisbollah verantwortlich“, schreibt der Bischof in der aktuellen Ausgabe des „Evangelischen Sonntagsblattes aus Bayern“. „Als jemand, der politisch keine Verantwortung trägt, wage ich es nicht, Israel Ratschläge zu geben oder zu kritisieren: Ich verstehe, dass es ein Staat nicht akzeptieren kann, wenn er über Monate mit Raketen beschossen wird, die Zivilisten treffen sollen. Ich verstehe, wenn ein Staat sich nicht länger auf internationale Garantien verlassen kann, nachdem ein einstimmiger UN-Beschluss keinerlei Wirkung zeigt, der die libanesische Regierung auffordert, die Hisbollah zu entwaffnen.“

„Hisbollah provoziert zu Angriffen auf Zivilisten“

Er verstehe auch, dass der Libanon zu schwach sei, um mit Gewalt gegen die von Syrien und dem Iran schwer bewaffnete Hisbollah vorzugehen. Dass das kleine Land durch die Angriffe um Jahre zurückgeworfen werde, sei tragisch, so Bischof Friedrich weiter. „Bevor wir aber fragen: ‚Wie weit darf Israel noch gehen?‘, müssen wir feststellen: Es ist das klare Ziel der Hisbollah, Israel zu Vergeltungsschlägen zu provozieren, die Zivilisten treffen müssen. Deshalb haben sie ihre Raketenabschussrampen mitten in Wohngebiete aufgestellt, während Israel zum Beispiel wie alle demokratischen Staaten seine militärischen Anlagen weit weg von der zivilen Bevölkerung aufgebaut hat.“

Während also die Hisbollah Raketen auf die israelische Bevölkerung richte, „obwohl dort keine militärischen Ziele vorhanden sind, ist es für Israel unmöglich, militärische Ziele der Hisbollah zu treffen, ohne zivile Opfer zu erzeugen“. Allerdings fragt sich der Bischof, ob Israel die psychologischen Folgen seines Vorgehens genügend bedenke. Möglicherweise werde es die Hisbollah besiegen oder stark zurückdrängen. Aber viele libanesische Jugendliche könnten radikalisiert werden. Eine mögliche Folge wäre laut Bischof Friedrich ein islamistischer Libanon, in dem eine vergleichbare Situation entstehe wie im Irak.

„Medienberichte kritisch wahrnehmen“

Hingegen habe er persönlich keine Zweifel daran, „dass die Hisbollah alles tut, um Israel in der Welt und in den Medien möglichst schlecht wegkommen zu lassen. Wir sollten uns darum nicht zu schnell auf das einlassen, was wir hören, sehen und lesen“. Christen fordert Friedrich auf, Gott um Weisheit für die verantwortlichen Politiker zu bitten, damit möglichst schnell Lösungen gefunden werden. Der evangelische Bischof selbst spricht sich in seinem Artikel unter der Überschrift „Ich verstehe das israelische Vorgehen“ für eine Pufferzone und den Einsatz einer multinationalen Friedenstruppe zur Stabilisierung der Region aus.

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