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Bauhaus-Ausstellung: Deutsche Fertighäuser in Israel

DESSAU (inn) - Am Samstag wird eine Ausstellung über Kupferhäuser in Israel und Deutschland an der Stiftung Bauhaus eröffnet. Die Ausstellung in Dessau zeigt die geschichtliche Entwicklung des Ende der 20er Jahre in Berlin entwickelten Fertighaussystems.

Als ästhetisch relativ unspektakuläre Gebäude ist die Erfindung der Hirsch Kupfer- und Messingwerke in der Architekturgeschichte bislang wenig beachtet worden. Auch weil die technologisch zwar fortschrittlichen, aber ästhetisch konservativen Gebäude nicht von einem eingelösten Anspruch auf „Einheit von Kunst und Technik“ zeugen.

Weil der Hauptbestandteil Kupfer nicht rostet, eignen sich die Häuser für den Export auch in tropische Länder. Auf der Pariser Kolonialausstellung werden sie mit einem „Grand Prix“ ausgezeichnet. 1932 wurden die Entwürfe von Walter Gropius auf der Bauausstellung „Sonne, Luft und Haus für alle!“ gefeiert.

Im Nahen Osten erschloss sich ein neuer Markt

In Folge der Weltwirtschafts- und deutschen Finanzkrise musste sich die Familie aber 1932 aus dem Unternehmen zurückziehen und der Kupferhausbau wurde eingestellt. Erst mit der von René Schwartz gegründeten Nachfolgefirma, der Deutschen Kupferhausgesellschaft (DKH), ging es wieder bergauf. Mit dem Haavara-Abkommen eröffnete sich im britischen Mandatsgebiet ein neuer Markt. Die neuen Haustypen hießen nun „Haifa“, „Tel Aviv“ oder „Jerusalem“.

Die aktuelle Ausstellung „Heimatcontainer. Deutsche Fertighäuser in Israel“ gibt Einblicke in die Geschichte der Erbauer und Bewohner der Fertighäuser. Sie geht der Frage nach, was Heimat ist und sein könnte. Gezeigt werden künstlerischen Fotografien und eine Video-Installation der Künstler Daniel Bauer (USA/Irland), Hannes Gieseler, Annette Kelm, Wiebke Loeper (alle Deutschland) und Bas Princen (Niederlande).

Die Ausstellung ist bis zum 7. März 2010, dienstags bis sonntags von 10 Uhr bis 17 Uhr, im Meisterhaus Schlemmer in Dessau zu sehen. Begleitend dazu ist im Suhrkamp Verlag die Publikation „Heimatcontainer – Kupferhäuser in Deutschland und Israel“ von Friedrich von Börries und Jens-Uwe Fischer erschienen.

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