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Barak neuer Avoda-Vorsitzender

TEL AVIV (inn) – Israels früherer Premier Ehud Barak ist am Dienstag bei einer Stichwahl zum neuen Vorsitzenden der Arbeitspartei (Avoda) gewählt worden. Barak erreichte 51,3 Prozent der parteiinternen Stimmen, sein Gegenkandidat, der Ex-Geheimdienstchef Ami Ajalon, erhielt nur 47,7 Prozent der Stimmen.

In der Parteizentrale in Tel Aviv hielt der neue Avoda-Vorsitzende am Mittwoch eine Siegesrede. „Heute werde ich der Leiter der Avoda-Partei“, zitiert die Tageszeitung „Jediot Aharonot“ Barak. „Heute beginnt die lange Reise, um dem Staat Israel eine vernünftige, verantwortungsvolle und erfahrene Führung zurückzubringen.“

Er dankte zudem dem bisherigen Vorsitzenden der Avoda, Amir Peretz, der Ende Mai bei der ersten Wahlrunde ausgeschieden war. Die Parteimitglieder rief er zur Einheit auf. „Mitglieder der Avoda-Partei, ich wurde gewählt, um den Auftrag zu erfüllen, aber ich werde das mit einem wundervollen Team tun, zusammen mit Ami Ajalon und all den anderen Kollegen“, so Barak weiter. „Die interne Konkurrenz ist vorbei. Jetzt müssen wir alle auf unserem Gebiet arbeiten.“ Er wolle all sein Wissen einsetzen, um die Verteidigungseinrichtungen und die Armee zu stärken und Israels Fähigkeit der Abschreckung wiederherzustellen.

Vorwürfe wegen Wahlbetrugs

Unterdessen wurden von den Anhängern Ajalons Vorwürfe wegen Wahlbetrugs laut. In einigen arabischen und drusischen Gemeinden, wo Barak zahlreiche Stimmen erhielt, habe es Unregelmäßigkeiten gegeben. Ajalon selbst telefonierte kurz nach Baraks Rede mit dem neuen Avoda-Vorsitzenden. Er versicherte, mit Barak zusammenzuarbeiten. Das Wahlergebnis wolle er nicht anfechten.

Barak hatte vor der Wahl den Rücktritt des israelischen Premierministers Ehud Olmert gefordert, aufgrund der Misserfolge im Zweiten Libanonkrieg. Andernfalls strebe er Neuwahlen an oder werde sich für die Bildung einer neuen Regierung einsetzen.

Die Beteiligung bei der parteiinternen Wahl lag bei 65 Prozent.

Barak war von Mai 1999 bis Anfang 2001 israelischer Premierminister. Im Mai 2000 scheiterten seine Verhandlungen mit dem damaligen Palästinenserführer Jasser Arafat in Camp David. Am 6. Februar 2001 verlor er die vorgezogenen Neuwahlen gegen Ariel Scharon, der damals für den Likud-Block antrat. Barak zog sich nach seiner Niederlage vorerst aus der Politik zurück.

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