Barak kritisiert UN-Untersuchung im Gazastreifen

NEW YORK (inn) - Israels Verteidigungsminister Ehud Barak hat die Vereinten Nationen aufgefordert, die palästinensischen Raketenangriffe zu untersuchen. Das sei sinnvoller, als das Verhalten des israelischen Militärs bei der jüngsten Offensive im Gazastreifen zu überprüfen, sagte er am Montag bei einem Treffen mit UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon in New York.

Ebenfalls am Montag haben Menschenrechtler im Auftrag der UN eine Untersuchung im Gazastreifen begonnen, die auf eine Woche angelegt ist. Sie wollen herausfinden, ob während der Operation „Gegossenes Blei“ von israelischer Seite Kriegsverbrechen begangen wurden. Die Gruppe wird vom südafrikanischen Juristen Richard Goldstone angeführt. Er sagte laut der Zeitung „Ha´aretz“ vor der Presse: „Wir sind hierhergekommen, um zu sehen, zu lernen, mit Leuten in allen Lebenslagen zu sprechen – gewöhnlichen Leuten, Regierungsvertretern, Verwaltungsleuten.“

Barak teilte gegenüber Ban mit: „Ich denke nicht, dass Israel mit dieser Untersuchung zusammenarbeiten muss oder wird.“ Nicht nach etwaigen israelischen Kriegsverbrechen müsse geforscht werden, sondern nach dem Grund dafür, dass der Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen nach acht Jahre noch kein Ende gefunden habe. Das Gespräch mit dem UN-Generalsekretär stufte der israelische Minister als „sehr gut“ ein. Im Mittelpunkt hätten der israelisch-palästinensische Friedensprozess, die Lage im Libanon vor den allgemeinen Wahlen und die weltweite Bedrohung durch den nordkoreanischen Atomtest gestanden.

Bezüglich der UN-Untersuchung sagte der Sprecher des israelischen Außenministeriums, Jigal Palmor, nach Ansicht der Regierung sei das Komitee vor dem ersten Tag aufgefordert worden, „Israel für schuldig zu befinden“.

Der Hamas-Sprecher Fawsi Barhum begrüßte die Initiative hingegen: „Wir hoffen, dass die Führer des zionistischen Feindes so bald wie möglich als Kriegsverbrecher vor die internationalen Gerichte gestellt werden.“

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