JERUSALEM (inn) – Israels früherer Premierminister Ehud Barak hat den geplanten Ausbau der Siedlung Ma´aleh Adumim östlich von Jerusalem als „wichtig“ bezeichnet. Zuvor hatten Medien berichtet, Verteidigungsminister Schaul Mofas habe dort zahlreiche Baugenehmigungen erteilt.
Am Montag traf sich die Fraktion der Arbeitspartei (Avoda), um über diese Entwicklung zu diskutieren. Den Berichten zufolge hat das Verteidigungsministerium die Errichtung von 3.500 Wohneinheiten in Ma´aleh Adumim genehmigt. Amram Mitzna, der bei der Wahl zum Premierminister vor zwei Jahren gegen Ariel Scharon gescheitert war, griff Mofas‘ Entscheidung an. Zudem kritisierte er die Avoda-Mitglieder, die in der Regierung vertreten sind.
„Ist euch noch nicht aufgefallen, dass man Verhandlungen mit den Palästinensern offen führen muss und keine einseitigen Prozesse anregen darf, die den künftigen Vertrag torpedieren werden?“, fragte Mitzna seine Parteigenossen. „Man darf das Bauen unter keinen Umständen fortsetzen, es widerspricht dem Abkommen mit den Amerikanern über einen palästinensischen Staat mit einem zusammenhängenden Gebiet.“
Daraufhin überraschte Barak die Teilnehmer mit einem Plädoyer für den Ausbau der Siedlung: „Es ist sehr wichtig, in Ma´aleh Adumim zu bauen.“ Auf die Frage, warum er es dann während seiner Amtszeit nicht getan habe, entgegnete der ehemalige Regierungschef: „Damals gab es Verhandlungen mit den Palästinensern. Also konnte man nicht bauen. Aber jetzt ist es wichtig.“ Das berichtet die Tageszeitung „Jediot Aharonot“.