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Bangladesch: Journalist wegen Spionage für Israel verhaftet

DHAKA (inn) – Ein Journalist aus Bangladesch wird wegen des Verdachts auf Spionage für Israel seit vier Tagen in Dhaka festgehalten. Die Sicherheitsbeamten auf dem Flughafen der Hauptstadt des Landes fanden in seinem Gepäck eine Rede, die er in Tel Aviv vor israelischen Schriftstellern halten sollte.

Salah Uddin Schoaib Choudhury ist Reporter für die Wochenzeitschrift „Blitz“. Zudem wurde er jüngst zum Chef des bengalischen Armes des „Internationalen Forums für Literatur und Friedenskultur“ (IFLAC) gewählt. Wie die Initiative „Reporter ohne Grenzen“ mitteilt, wollte er am Samstag von Bangladeshs Hauptstadt Dhaka nach Tel Aviv fliegen, um dort an einem Symposium der Hebräischen Schriftsteller-Vereinigung teilzunehmen. Für Montag war seine Rede eingeplant, welche sich mit der Rolle der arabischen Medien im Nahost-Friedensprozeß beschäftigen sollte.

Als die Sicherheitsbeamten diese Rede sowie Dokumente über die Situation der Menschenrechte in Bangladesch in seiner Tasche fand, gab ein Richter aus Dhaka die Erlaubnis, ihn sieben Tage festzuhalten. Es bestehe der dringende Verdacht, daß er für Israel spioniere. Nach Choudhurys Festnahme beschlagnahmte die Polizei Computer, Drucker und CD-ROM’s aus der Redaktion und aus seiner Wohnung.

Die Initiative „Reporter ohne Grenzen“ rief in einem Brief an den Außenminister Bangladeschs, Morsched Khan, dazu auf, Choudhury auf Kaution freizulassen. „Während die internationale Gemeinschaft über einen neuen Friedensplan für den Mittleren Osten debattiert, sperrt die Regierung von Bangladesch einen Journalisten ein, der sich für eine friedvolle Lösung des Konfliktes engagiert“, heißt es in dem Brief.

Bangladesch und Israel haben keine diplomatischen Beziehungen, zudem haben Bürger der Volksrepublik nicht das Recht, nach Israel zu reisen. Die Präsidentin des IFLAC, Ada Aharoni, betonte, daß es keinerlei Beziehungen der Schriftstellervereinigung zur israelischen Regierung gebe. Sie bedauere die Festnahme von Choudhury zutiefst und nannte sie einen unberechtigten Angriff auf die Anwälte des Dialogs zwischen Moslems und Juden. Das IFLAC hatte erst kürzlich ein Symposium in der Türkei abgehalten, bei dem muslimische und jüdische Intellektuelle zusammentrafen.

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