RAMALLAH (inn) – In der vergangenen Woche ist ein 10 Monate altes Baby in Jerusalem aus der Wohnung seiner Mutter nach Ramallah entführt worden. Israelische und palästinensische Sicherheitsbeamte suchen derzeit gemeinsam nach dem Kind, berichtet die Tageszeitung „Jerusalem Post“ am Montag.
Die Mutter des Babys, eine israelische Araberin, lebt allein in Jerusalem. Ihr Mann, Iman Abu Arab, gehört einer palästinensischen Terror-Organisation an. Er wurde letzten Oktober von Sicherheitskräften festgenommen, da er an mehreren Schußattacken beteiligt war. Die Familienmitglieder Abu Arabs stehen im Verdacht, den kleinen Jungen entführt zu haben. Zuvor hatte die Familie die Mutter mehrfach aufgefordert, ihr das Kind zu überlassen, was diese jedoch verweigerte.
Nun hat sich die Mutter des vermißten Kindes an die israelischen Behörden gewandt, die auch ihre palästinensischen Kollegen um Mithilfe bei der Suche nach dem Baby baten.
Seit Freitagmorgen wird zudem die 19jährige Dana Bennet aus Tiberias vermißt. Hunderte von Polizisten und Freiwilligen sind seitdem an der Suche nach der Israelin beteiligt.
Am Donnerstagabend kam es in Yokneam in der Nähe von Haifa zu einem Vorfall, bei dem drei Unbekannte offenbar einen isralischen Soldaten entführen wollten. Wie die Tageszeitung „Jerusalem Post“ am Samstag berichtete, wollten drei Personen den an einer Kreuzung wartenden Soldaten in ihr Auto zwingen. Dem Soldat gelang es, die Angreifer von sich zu stoßen. Als er seine Waffe auf sie richtete, ergriffen die Unbekannten die Flucht. Armee und Polizei haben unterdessen Untersuchungen zu dem Vorfall eingeleitet.
Israelische Sicherheitskräfte warnten erneut davor, zu trampen. Soldaten und Bürger sollten zu ihrer eigenen Sicherheit öffentliche Verkehrsmittel nutzen, da mehrere Palästinenserorganisationen damit gedroht hatten, Israelis zu entführen.
Jährlich werden rund 4.000 Personen in Israel als vermißt gemeldet. Bis auf ein Prozent werden jedoch alle Fälle aufgeklärt und die Vermißten gefunden.