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Avoda-Fraktionschefin fordert Neuwahlen für Parteivorsitz

JERUSALEM (inn) – Die Kritik am Vorsitzenden der Arbeitspartei (Avoda), Amram Mitzna, aus den eigenen Reihen nimmt kein Ende: Bei einer Sitzung in der Parteizentrale am Donnerstag wurde der gescheiterte Herausforderer von Premier Ariel Sharon erneut für die hohe Wahlniederlage der Avoda verantwortlich gemacht. Die Fraktionsvorsitzende Dalia Itzik forderte Neuwahlen für die Parteiführung innerhalb von vier Monaten.

Die erste scharfe Kritik kam von Mitznas Amtsvorgänger, dem ehemaligen Verteidigungsminister Benjamin „Fuad“ Ben-Eliezer, berichtet die Tageszeitung „Ma´ariv“. „Wir haben im Wahlkampf eine Linie vorgestellt, die in den Bereichen Politik und Sicherheit weiter linksgerichtet war als die Ansätze der Meretz-Partei. Auf dem wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Gebiet waren wir hingegen weiter rechts als die Shinui“, so der Abgeordnete.

Ben-Eliezer stellte zudem fest, daß die Avoda in den Umfragen auf 26 bis 28 Mandate gekommen sei, bis Mitzna ihren Vorsitz übernahm. Danach seien die Werte drastisch auf 18 bis 19 Sitze gesunken. Bei der Wahl Ende Januar hatte die Arbeitspartei 19 Mandate erhalten, halb soviele wie der siegreiche Likud-Block von Sharon.

Mitzna reagierte auf die Vorwürfe, indem er Aktivisten der Avoda angriff, die sich beim Wahlkampf abgewandt und teilweise sogar gegen die Partei agiert hätten, statt ihren Teil beizutragen. Die Angelegenheit bedürfe der Aufklärung.

Als die meisten der etwa 900 Diskussionsteilnehmer den Sitzungsraum bereits verlassen hatten, beantragte der ehemalige Verkehrsminister, Ephraim Sneh, eine erneute Abstimmung über Entscheidungen eines Parteikongresses im vergangenen Sommer. Ziel sei es, „Mitzna vom linken Spektrum ins Zentrum zurückzubringen“, sagte Sneh.

Bei der Tagung damals hatte die Avoda mehrere Punkte abgelehnt, die später in Mitznas Wahlprogramm auftauchten. So hatte er Verhandlungen mit Palästinensern angekündigt, auch wenn die Gewalt weitergehe. Auch von einem einseitigen israelischen Rückzug aus Siedlungen in den Autonomiegebieten war in dem Programm die Rede.

Mitzna, der sich am Donnerstag gegen den Antrag wandte, konnte sich nicht durchsetzen. Die Abstimmung gewann Sneh mit 78 Stimmen. 46 Politiker lehnten seinen Vorschlag ab, zwei enthielten sich. Der Avoda-Vorsitzende warf Sneh anschließend vor, den Antrag absichtlich am Ende der Sitzung gestellt zu haben. Ziel sei es gewesen, ihn anzugreifen.

Die Fraktionsvorsitzende Itzik rief die Parteimitglieder dazu auf, innerhalb von vier Monaten einen neuen Parteichef zu wählen. Mitzna entgegnete, er habe nicht vor, die Avoda zu verlassen, sondern sie bis zum Sieg zu führen.

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