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Autokorso für entführte Soldaten

JERUSALEM / NAHARIJA (inn) – Dutzende israelische Fahrzeuge sind am Freitagmorgen von Jerusalem an die Grenze zum Libanon aufgebrochen. Ihre Insassen erinnern mit dem Autokorso an die Soldaten Ehud Goldwasser und Eldad Regev, die vor einem halben Jahr von der Hisbollah entführt wurden.

An der Fahrt von der Hauptstadt über Tel Aviv und Haifa in den Grenzort Sarit nahmen Angehörige und Freunde der Verschleppten teil. Auch Reservisten waren dabei, die mit den beiden in einer Einheit dienten. Ihnen schlossen sich spontan Mitglieder des israelischen Motorradclubs und weitere Israelis an, die ihre Solidarität mit den Soldaten bekunden wollen. Auch den Entführungsort nahe der Nordgrenze suchten die Teilnehmer auf. Der Weg führte an den Häusern von Regev, Goldwasser und Gilad Schalit vorbei, der Ende Juni von Palästinensern entführt wurde.

„Wir wissen, dass dies ganz oben auf der öffentlichen Tagesordnung steht“, sagte Ofer Regev, der Bruder eines der Entführten. „Aber wir wollen, dass es in die Köpfe der öffentlichen Vertreter geht.“ Er fügte hinzu: „Es ist einfach unglaublich, die Situation ist furchtbar. Sechs Monate ohne eine zuverlässige Information, dass sie wenigstens am Leben sind. Ich wünsche dies niemandem. Die Parade soll jeden daran erinnern, dass sie jetzt seit sechs Monaten dort sind und dass Israel seine Pflicht nicht erfüllt.“

Moti Maarvai hätte eigentlich in der Einheit der Verschleppten Dienst tun sollen, die am 12. Juli von Hisbollah-Terroristen angegriffen wurde. Er wurde jedoch durch Goldwasser ersetzt. „Die ganze Nacht konnte ich kein Auge zutun“, sagte er angesichts der Kundgebung. „Ich habe die ganze Zeit an den Augenblick gedacht, in dem wir den Entführungsort erreichen. Ich kenne den Ort wie mich selbst und bin viele Male dort gewesen. Aber diesmal dreht sich mir der Magen um. Die Führung muss vereint sein und sich der Aufgabe hingeben, sie nach Hause zu bringen.“

Ein weiterer Reservist fügte laut der Zeitung „Jediot Aharonot“ hinzu: „Leider hat Israel den Realitätstest nicht bestanden. Der Premierminister und der Verteidigungsminister haben bisher nicht das Nötige getan. Sie sind nicht schuld an den Entführungen, aber sie sind dafür verantwortlich, dass die Soldaten noch nicht zu Hause sind. Das Problem ist, dass sie so beschäftigt sind, vor allem mit (politischem) Überleben.“

Infolge der Entführung kam es zum Krieg zwischen Israel und der Hisbollah. Er wurde am 14. August nach einer Forderung der UNO beendet. Laut der UN-Resolution 1701 müssen Regev und Goldwasser bedingungslos freigelassen werden.

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