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Ausweisung eines mutmaßlichen Srebrenica-Kriegsverbrechers bestätigt

JERUSALEM / SARAJEVO (inn) – Israel liefert den mutmaßlichen Kriegesverbrecher Alexander Zvtkovic an Bosnien-Herzegowina aus. Am Donnerstag wies der Oberste Gerichtshof eine Beschwerde des israelischen Serben gegen dessen Ausweisung zurück. Der 43-Jährige soll sich 1995 am Massaker von Srebrenica beteiligt haben.
Grabsteine in Srebrenica: Dem israelischen Serben Zvtkovic wird eine Beteiligung an dem Massaker vorgeworfen.

Die bosnische Regierung hatte am 29. August 2010 beantragt, dass Israel Zvtkovic ausweise. Dies bewilligte das Bezirksgericht Jerusalem ein Jahr später (Israelnetz berichtete). Doch der Beschuldigte legte Beschwerde beim Obersten Gericht ein. Sein Verteidiger argumentierte unter anderem mit den schlechten Haftbedingungen, die in Bosnien-Herzegowina zu erwarten seien. Auch wies er auf die Lebensgefahr hin, die von Mithäftlingen ausgehe, wenn sie den Grund der Anklage erfahren. Der Anwalt ergänzte, Zvtkovic sei Soldat gewesen, habe sich aber nicht an den Taten in Srebrenica beteiligt. Zudem sei nie bewiesen worden, dass sich dort ein Völkermord ereignet habe.
In Srebrenica sollen 8.000 bosnische Muslime hingerichtet worden sein. Nach Angaben von Augenzeugen war Zvtkovic maßgeblich an einem Massaker auf der Branjevo-Farm im Juli 1995 beteiligt. Ein Soldat aus seiner Einheit gab laut der Tageszeitung „Jerusalem Post“ zu Protokoll, der israelische Serbe habe beklagt, dass das Töten nicht schnell genug gehe.
Das Oberste Gericht teilte mit, dass Bosnien-Herzegowina für die Sicherheit des Häftlings sorgen werde. Er werde unter besonderen Bedingungen festgehalten werden. Regelmäßige Besuche aus dem israelischen Konsulat zur Überprüfung der Zustände würden gestattet.
Zvtkovic wurde 1968 in Jugoslawien geboren. Im Jahr 2006 wanderte er mit seiner jüdischen Ehefrau nach Israel aus und erhielt die israelische Staatsbürgerschaft. Vor seiner Festnahme lebte er in Karmiel in Galiläa.

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