JERUSALEM (inn) – Die ausländische Presse hat offenbar nur ein geringes Interesse an den Knessetwahlen am 28. Januar: Waren bei den Wahlen zum Premierminister 1999 noch mehr als 800 ausländische Journalisten nach Israel gekommen, so werden in diesem Jahr lediglich 150 Auslandskorrespondenten erwartet.
Den Grund für den enormen Rückgang führen Experten auf den möglichen Irak-Krieg zurück. Die Journalisten bereiteten sich auf einen Angriff der USA auf den Irak vor, einige Agenturen hätten bereits Korrespondenten in das Reich von Saddam Hussein und nach Katar entsandt, viele Reporter die aus Israel berichteten, seien abgezogen und in andere Golfstaaten zitiert worden, sagte Danny Seaman, Direktor des Pressebüros der israelischen Regierung (GPO).
Einen weiteren Grund für das Desinteresse sieht Seaman darin, daß für viele Journalisten der Sieger der Wahl bereits feststeht: Ariel Sharon an der Spitze des Likud-Blocks.