„Ich weiß wie es ist, wenn man hört, dass man eine bestimmte Straße oder einen Checkpoint nicht benutzen darf, nur weil man Palästinenser ist“, sagte Rice bei einem Treffen mit israelischen und arabischen Gesandten bei der Nahost-Konferenz in dieser Woche. Von diesem Treffen, das hinter verschlossenen Türen stattfand, berichtete der niederländische Gesandte Franz Timmermans. „Ich weiß, wie es ist, wenn man sich diskriminiert und machtlos fühlt“, so Rice. Timmermans ist Europaminister der Niederlande.
Verständnis aufgrund eigener Erfahrungen
Auch was die Angst der Israelis vor Terror angehe, verstehe sie, wie es sei, „schlafen zu gehen, ohne zu wissen, ob man durch eine Explosion verletzt wird“. Sie kenne „das Gefühl, als ginge der Terror in der eigenen Nachbarschaft umher“, zitierte Timmermans die amerikanische Außenministerin.
Nach einem Bericht der „Washington Post“, die sich auf Timmermans beruft, beschrieb Rice ihre Kindheit in Birmingham im US-Bundesstaat Alabama während der Rassentrennung. Im Jahr 1963 seien vier Mädchen bei einem Bombenanschlag auf eine Baptisten-Kirche ums Leben gekommen. Rice, die mit einem der Mädchen zur Schule ging, sagte, sie könne die Angst der Israelis vor Terror gut verstehen.
Livni „wie Drakulas Schwester“ behandelt
Timmermans berichtete der Zeitung zudem, die israelische Außenministerin Zipi Livni habe bei dem Gipfeltreffen die arabischen Gesandten gebeten, sie nicht länger „wie eine Aussätzige“ zu behandeln. Sie wollte wissen, wieso die arabischen Kollegen es vermieden, ihr die Hand zu geben. Timmermans sagte, Livni habe sich von den arabischen Vertretern wie „Drakulas kleine Schwester“ behandelt gefühlt. Das israelische Außenministerium ließ am Donnerstag verlautbaren, Livni habe eine solche Äußerung niemals gemacht.