Der Premierminister im Gazastreifen, Ismail Hanije, versicherte laut der Zeitung "Yediot Aharonot", die palästinensischen Gruppen würden die Gefangenen niemals im Stich lassen. "Das Abkommen über einen Gefangenenaustausch war eine Botschaft an die israelische Besatzung, dass der Widerstand und das palästinensische Volk alles tun werden, um die Fesseln dieser Helden zu zerbrechen", sagte der Hamas-Führer mit Bezug auf die Freilassung des entführten israelischen Soldaten Gilad Schalit im vergangenen Oktober. Im Gegenzug hatte Israel 1.027 inhaftierte Palästinenser auf freien Fuß gesetzt, unter ihnen waren auch verurteilte Mörder.
Der Führer des Islamischen Dschihad, Chaled al-Batsch, betonte: "Wir müssen mit Nachdruck handeln, damit wir israelische Gefangene in unsere Hände bekommen, um die Freiheit unserer Häftlinge zu garantieren." Er rufe alle Vertreter seiner Organisation dazu auf. Der Weg, um die Gefangenen zu befreien, sei der Geiselaustausch. "Haft gegen Haft, Freiheit gegen Freiheit. Das ist der Weg."
Die Teilnehmer der Kundgebung schwenkten die grüne Fahnen der Hamas und die schwarzen Fahnen des Islamischen Dschihad. Nach Einschätzung der israelischen Tageszeitung ist der gemeinsame Aufruf ein weiteres Zeichen dafür, dass sich die Beziehungen zwischen den beiden Gruppen verdichten. Beide vertreten eine islamistische Weltanschauung und streben Israels Vernichtung an.