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Aufatmen in Israel: London hat neuen Bürgermeister

LONDON (inn) - Seit Montagnacht hat die britische Hauptstadt London einen neuen Bürgermeister. Der 43-jährige ehemalige Chefredakteur eines Wochenmagazins, Boris Johnson, löst den 62-jährigen Ken Livingstone ab, der mit seiner extremen Israel-Feindlichkeit öfters für Eklats gesorgt hatte. Sein konservativer Nachfolger gilt als enger Freund Israels.

Der in New York geborene Boris Johnson war früher Chefredakteur des britischen Wochenmagazins „The Spectator“. Johnson erreichte bei der Wahl 1.168.738 Stimmen (53,2 Prozent). Livingstone wollten 1.028.966 (46,8 Prozent) hingegen weiter im Amt sehen. Am Samstag wurde Johnson als neuer Bürgermeister der britischen Hauptstadt vereidigt. Sein Amt trat er offiziell am Montag kurz nach Mitternacht an.

Johnson ist für eine deutliche Positionierung für Israel bekannt. Öfters hat er die Schwierigkeiten Israels in der Sicherheitspolitik betont. Im vergangenen Jahr sprach er sich gegen einen Boykott britischer Universitäten gegenüber israelischen Instituten aus. In seinem eigenen Weblog wunderte er sich, dass die britische Universitäten-Vereinigung nicht genauso gegen den Iran protestiert, wo Studenten wegen Regimekritik gehängt würden. Ebenso fragte er, warum niemand dagegen protestiere,  wenn Palästinenser einen Journalisten der BBC kidnappten.

Als Johnson im November 2004 mit einer Gruppe von Israel-Freunden nach Israel gereist war, besuchte er unter anderem den Carmel-Markt in Tel Aviv, auf dem wenige Stunden zuvor ein Selbstmordattentäter sich und drei Israelis getötet hatte. Im Wochenmagazin „The Spectator“, dessen Chefredakteur er war, schrieb er: „Wer kann leugnen, dass die israelische Regierung ein Recht darauf hat, seine Bürger vor verrückten Selbstmordattentätern zu schützen?“

Als Reaktion auf die Wahl des israelfreundlichen Johnson veröffentlichte das britische „Komitee für öffentliche Angelegenheiten der Moslems“ („Muslim Public Affairs Committee“, MPAC) Fotos, auf denen Johnson zusammen mit dem israelischen Politiker Benjamin Netanjahu und mit israelischen Soldaten zu sehen ist.

Israel-Kritiker „Crazy Ken“ abgelöst

Johnsons Vorgänger Livingstone, der von 2000 an Londoner Bürgermeister war,  war bekannt für eine äußerst kritische Haltung gegenüber Israel. Der Labour-Politiker mit den Spitznamen „Crazy Ken“ oder „Red Ken“  sorgte für Aufregung, als er die Menschen in einigen Mitgliedsländern des Commonwealth mit dem englischen Wort „piccaninnies“ titulierte – eine abwertende Bezeichnung für Kinder von Schwarzen –  und Afrikaner als Menschen mit einem „Wassermelonen-Grinsen“ bezeichnete.

Im Februar 2005 sorgte Livingstone für einen Eklat, als er einen jüdischen Reporter von der Londoner Zeitung „Evening Standard“ einen „KZ-Wächter“  nannte. Einen Monat darauf bezeichnete Livingstone den damaligen israelischen Premierminister Ariel Scharon als „Kriegsverbrecher“ und die israelische Politik als eine „ethnische Säuberung“. Statt sich wie gefordert zu entschuldigen, sagte Livingstone kurz darauf in einem Interview mit der „Jerusalem Post“: „Israel bedroht uns alle“. Zwei Monate später verglich Livingstone die in Israel regierende Likud-Partei mit der radikal-islamischen Terror-Gruppe Hamas. Israel „schlachte seit Jahrzehnten wahllos Menschen ab“, so der Labour-Politiker.

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