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Auch beim zweiten Versuch: Heftige Auseinandersetzungen bei Likud-Wahlen

JERUSALEM (inn) – Auch die Wiederholung der internen Wahlen vor dem großen Likud-Parteitag am Dienstag ist von Unregelmäßigkeiten überschattet worden. In Jerusalem gab es heftige Auseinandersetzungen zwischen politischen Aktivisten und Sicherheitskräften.

Weil die Organisatoren diesmal Störungen verhindern wollten, kamen viele Sicherheitskräfte zum Einsatz. Gemeinsam mit Mitgliedern des Wahlausschusses sollten sie die Wahlen beobachten und notfalls eingreifen. Außerdem gab es aktualisierte Listen der Wahlberechtigten.

Dennoch begann der Streit in der israelischen Hauptstadt zwei Stunden nach Öffnung des Wahllokals. Politische Aktivisten versuchten hartnäckig, Werbematerial in den Eingangsbereich des Gebäudes zu bringen, was dort nicht erlaubt ist. Nach Angaben der Tageszeitung „Yediot Ahronot“ handelte es sich dabei vor allem um Anhänger des ehemaligen Premiers Benjamin („Bibi“) Netanyahu. Sicherheitskräfte mußten einen Teil dieser Politiker mit Gewalt entfernen.

Ein Likud-Mitglied, Ilan Ben-Shlomo, betonte, daß man bei der Wahl nicht für einen favorisierten Kandidaten, sondern für eines der beiden Lager – Sharon oder Netanyahu – stimme. Zudem kritisierte er die aufwendige Organisation: „Wenn ich sehe, was hier geschieht, habe ich Tränen in den Augen. Menschen im Staat hungern nach Brot, und so viel Geld wird für interne Wahlen ausgegeben.“

Ein 76jähriger Likud-Veteran machte die Anhänger des ehemaligen Premiers für die Unruhen verantwortlich: „Alle Raufbolde sind Leute von Netanyahu. Sie tragen nichts bei, und ich denke, daß Sharon bei den Wahlen zum Parteivorsitz oben sein wird. Er hat die Terroristenführer getötet, die Führer der Hamas.“ Ein 72jähriger würdigte zwar die Verdienste des israelischen Premierministers, kritisierte jedoch dessen Entscheidung, die Renten zu kürzen: „Nur deswegen stimme ich für Netanyahus Leute“, sagte er.

Insgesamt mußten die Wahlen in 16 Wahllokalen wiederholt werden, weil es am 7. Oktober zu Unregelmäßigkeiten und Verzögerungen gekommen war. Anschließend hatten sich Anhänger von Sharon und Netanyahu gegenseitig beschuldigt, mit inszenierten Unruhend die Wahl zum „Platzen“ bringen zu wollen. Der große Likud-Parteitag, an dem der Kandidat für die kommenden Wahlen in Israel gewählt werden soll, ist für den 24. Oktober vorgesehen.

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