JERUSALEM (inn) – Israelische Sicherheitskräfte haben offenbar ein Attentat auf den geistlichen Führer der orthodoxen Schas-Partei, Rabbi Ovadia Josef, verhindert. Vor kurzem nahmen sie drei Mitglieder der marxistischen Terrorgruppe „Volksfront für die Befreiung Palästinas“ (PFLP) fest – diese hatten den Mord geplant.
Bei den Verdächtigen handelt es sich um Salah Hamori (20), Moazam Scheich (25) und Mussa Darwisch (22). Hamori hat einen israelischen Pass und die französische Staatsbürgerschaft. Wegen seiner Mitgliedschaft in der PFLP war er bereits früher in Israel inhaftiert. Im vergangenen Jahr wurde er freigelassen. Danach erhielt er die Aufgabe, die PFLP-Zellen in Jerusalem zu verjüngen.
Die Zelle, deren Mitglieder jetzt festgenommen wurden, begann mit Graffiti und dem Verteilen von Flugblättern. Später wurde sie laut der Tageszeitung „Ha´aretz“ vom militärischen Flügel der PFLP im Westjordanland kontaktiert. Wie der Inlandsgeheimdienst Schin Beit am Sonntag mitteilte, gab es Verbindungen zwischen der Zelle und Mitgliedern der Terrorgruppe, die im Oktober 2001 in den Mord am israelischen Tourismusminister Rechavam „Gandhi“ Se´evi verwickelt waren. Sie sitzen in einem Gefängnis in Jericho.
Der Geheimdienst erfuhr, dass die PFLP eine weitere israelische Schlüsselfigur ermorden wollte. Dabei kam der Name Rabbi Ovadia Josefs auf.
Die drei Verdächtigen besorgten unterdessen Waffen und Munition. Darwisch kannte die Adresse des Schas-Führers in Jerusalem von seiner Arbeit als Lebensmittellieferant für einen Laden in dessen Stadtteil. Im Januar erkundete er mit Hamori die Gegend. Sie wollten ihn töten, wenn er sein Haus verließ. Dafür dachten sie sich auch einen Fluchtweg aus. Im vergangenen Monat wurden sie jedoch vom Schin Beit und der Jerusalemer Polizei festgenommen.