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Attentat auf DFLP-Führer gescheitert

NABLUS (inn) – Palästinensische Sicherheitskräfte haben am Dienstag in der Autonomiestadt Nablus in Samaria einen Palästinenser verhaftet. Er steht im Verdacht, ein Attentat auf einen Führer der „Demokratischen Front für die Befreiung Palästinas“ (DFLP) versucht zu haben.

Nach Angaben von Bewohnern der Stadt waren in der Nacht zum Dienstag mehrere Schüsse auf das Fahrzeug von Taisir Chaled abgegeben worden, das vor seinem Haus stand. Er ist der Leiter des Politbüros der marxistisch-leninistischen Terrorgruppe, die von der syrischen Hauptstadt Damaskus aus gesteuert wird. Chaled war zu diesem Zeitpunkt nicht in dem Auto, berichtet die „Jerusalem Post“.

Wie ein palästinensischer Sicherheitsbeamter in Nablus mitteilte, handelt es sich bei dem Tatverdächtigen um ein Mitglied der DFLP. Er sei aufgebracht gewesen, weil Chaled ihn nicht finanziell unterstützen wollte. „Dies ist kein politisch motivierter Vorfall“, sagte der Vertreter der Sicherheitskräfte. „Es handelt sich um eine Auseinandersetzung über Geld innerhalb der Organisation.“

PLO-Chef Jasser Arafat teilte Chaled telefonisch mit, daß er den Angriff verurteile. Er habe eine sofortige und sorgfältige Untersuchung des Vorfalls angeordnet.

Chaled, ein Mitglied des Exekutivkomitees der PLO, war im Juni aus einem israelischen Gefängnis entlassen worden. Die Freilassung des DFLP-Aktivisten und weiterer Palästinenser war eine Geste des guten Willens gegenüber dem damaligen palästinensischen Premierminister Mahmud Abbas. Im April 2002 war er während der „Operation Schutzwall“ festgenommen worden.

Seit Juni sind in Nablus – dem biblischen Sichem – zehn Menschen bei Angriffen oder bei innerpalästinensischen Auseinandersetzungen getötet worden. Zuletzt wurde vor zwei Wochen Burak Schaka, ein Bruder des Bürgermeisters Ghassan Schaka, erschossen. Das Stadtoberhaupt geht davon aus, daß die Attentäter die beiden Brüder verwechselt haben. Der Mord hatte unter den Bewohnern eine Welle von Protesten gegen die Gesetzlosigkeit und das Chaos in der Autonomiestadt hervorgerufen. Schaka bat vor einigen Tagen Arafat um Hilfe.

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