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Attentäterinnen wollen Vergehen sühnen

HAIFA (inn) – Frauen, die Selbstmordattentate verüben, möchten sich offenbar vor allem von früher begangenen Sünden reinigen. Zudem erhalten Selbstmordattentäterinnen eine größere Medienaufmerksamkeit, die sich wiederum positiv auf die Terror-Organisationen auswirkt.

Zu diesem Ergebnis kam eine Studie, die am Dienstag durch die Universität Haifa veröffentlicht wurde. Wie die Tageszeitung „Jediot Aharonot“ berichtet, wurde die Untersuchung von der Wissenschaftlerin Mia Bloom von der Universität Cincinnati im US-Bundesstaat Ohio geleitet. Sie interviewte Frauen, die bei dem Versuch, einen Anschlag zu verüben, festgenommen wurden. Ebenso befragte die Wissenschaftlerin die Familienmitglieder von Selbstmordattentäterinnen sowie die Personen, die sie zu den Attentaten beauftragten.

Wie Bloom herausfand, wollten alle Selbstmordattentäterinnen das Fehlverhalten oder die Sünden eines ihrer Familienmitglieder sühnen. Als Motiv wurde zudem oft angegeben, durch den Tod mehr Wertschätzung zu erfahren beziehungsweise dem Leben einen Sinn zu geben. Durch die Ausübung eines Attentates seien die Sünden vergessen und die Frauen würden zu Heiligen, heißt es in der „Jediot Aharonot“ weiter.

Eine der wenigen Ausnahmen sei die Selbstmordattentäterin Hanadi Dscharadat. Sie sprengte sich im Oktober 2003 im Maxim-Restaurant in Haifa in die Luft und riss 21 Menschen mit in den Tod. Nach Angaben Blooms sei sie die einzige Frau gewesen, die andere Motive für ihre Tat hatte. Wie ihre Familienangehörigen nach dem Attentat bekannt gaben, habe die Frau den Tod ihres Bruders und ihres Verlobten rächen wollen, die durch die israelische Armee umkamen.

Die Wissenschaftlerin verwies bei einer Tagung in Haifa darauf, dass von Frauen ausgeführte Selbstmordattentate für die Terror-Organisationen „effektiver“ seien. Zum einen würden mehr Menschen getötet, zum anderen erhielten diese Vorfälle in den Medien mehr Beachtung. Dies motiviere die terroristischen Vereinigungen, ihre Anschläge mit Selbstmordattentäterinnen fortzusetzen. Jedes Selbstmordattentat bringe zwölf neue Freiwillige, die bereit seien, ihr Leben bei einem Anschlag zu opfern.

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