Atomstreit mit Iran: Netanjahu appelliert an Deutschland

JERUSALEM (inn) – Kurz vor Beginn der deutsch-israelischen Regierungskonsultationen hat Israels Premierminister Deutschland aufgefordert, sich stärker gegen eine atomare Bewaffnung des Iran einzusetzen. Er sehe mit Besorgnis, dass der Iran weiter glaube, eine Atommacht werden zu können, sagte Benjamin Netanjahu am Sonntag in Jerusalem.
Benjamin Netanjahu betrachtet die Atom-Gespräche mit dem Iran mit Besorgnis.

„Morgen wird Kanzlerin [Angela] Merkel hier sein. Sie kommt als Freundin Israels mit einer großen Gesandtschaft“, sagte Netanjahu bei der wöchentlichen Kabinettssitzung. Hauptthemen werden der Atomstreit mit dem Iran und die Friedensgespräche mit den Palästinensern sein. „Ich hoffe, dass Deutschland und die weiteren Mitglieder der 5+1-Gruppe entschlossen darauf bestehen werden, den Iran daran zu hindern, ein atomares Schwellenland zu werden.“
Am Samstag hatte US-Chefunterhändlerin Wendy Sherman israelische Vertreter über den Verlauf der jüngsten Gespräche mit dem Iran informiert. Sie war selbst an dem Treffen vergangene Woche in Wien beteiligt. Nach dem Besuch in Israel will sie nach Saudi-Arabien reisen, das ebenso wie die Regierung in Jerusalem besorgt darüber ist, dass der Iran in den Besitz von Atomwaffen gelangen könnte. Das berichtet die Tageszeitung „Jeruslam Post“.
Bei den am Montag beginnenden Konsultationen in Jerusalem sind mit Ausnahme von Kanzleramtsminister Peter Altmaier (CDU) alle Minister der Bundesregierung vertreten.
Laut einer Mitteilung der Deutschen Botschaft in Tel Aviv wird das Thema „Innovation“ ein Schwerpunkt bei den zweitägigen Gesprächen sein. Außerdem soll es um die Vorbereitungen zum 50. Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Deutschland und Israel gehen, der 2015 begangen wird.
Nach den Regierungskonsultationen wird Merkel mit Israels Staatspräsident Schimon Peres zusammentreffen. Dieser wird ihr aufgrund ihres Engagements für die deutsch-israelische Freundschaft den höchsten israelischen Staatsorden „Presidential Award of Distinction“ verleihen.
Deutschland und Israel halten seit 2008 alle zwei Jahre Regierungskonsultationen ab – abwechselnd in Berlin und Jerusalem. Bei den letzten Gesprächen 2012 in der Bundeshauptstadt hatten Merkel und Netanjahu sich darauf geeinigt, dass sie sich über den Siedlungsbau im Westjordanland „nicht einig“ seien.

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