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Atomgipfel: Diplomatische Annäherung zwischen Israel und Ägypten

WASHINGTON (inn) – Am Rande des Atomgipfels in Washington haben sich der israelische Energieminister Juval Steinitz und der ägyptische Außenminister Samih Schukri getroffen. Auf Anregung der USA soll es zu einem gemeinsamen Energiebündnis kommen.
Der israelische Energieminister Juval Steinitz arbeitete in Washington an einem Energiebündnis mit Ägypten
Seit vielen Jahren ist es das erste Treffen zwischen Ministern beider Länder: Der israelische Energieminister Juval Steinitz hat am Donnerstag in Washington den ägyptischen Außenminister Samih Schukri getroffen, schreibt die Zeitung „Jerusalem Post“. Die Politiker trafen sich am Rande des Atomgipfels, der im Weißen Haus abgehalten wurde. Die beiden sprachen nach Angaben von Steinitz‘ Büro über regionale Themen. Ein wichtiger Aspekt sei auch ein möglicher Gas-Deal gewesen, bei dem Israel Ägypten mit Energie versorgen könnte. Die internationale Zusammenarbeit im Kampf gegen nuklearen Terrorismus war ein weiteres Thema. Das Treffen kam auf amerikanisches Bemühen zustande. Die USA wollen laut der Zeitung Ägypten in das Energie-Abkommen zwischen Israel, Griechenland und Zypern einbinden.

Gas-Deal: Türkei auch ein Kandidat

Die Türkei soll auch Teil des Bündnisses sein, schreibt die „Jerusalem Post“. Es könnte als „Energie-Schutzschild“ die Kräfte der moderaten Länder gegen den Iran und die Terror-Organisation „Islamischer Staat“ (IS) bündeln. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan habe bereits zugesichert, israelische Vertreter im April zu treffen. Zur israelischen Delegation auf dem Atomgipfel zählten auch der Leiter der israelischen Atomenergiekommission, Se‘ev Snir, und der Vize-Chef des nationalen Sicherheitsrats, Jaakov Nagel. Zum vierten Mal sind die Länder auf dem Atomgipfel zusammengetroffen. US-Präsident Barack Obama hatte ursprünglich als Ziel ausgegeben, sich um die „aktuellste und extremste Gefahr für die weltweite Sicherheit“ zu kümmern. Am Donnerstag blickten die politischen Vertreter zurück auf den Fortschritt, den die Länder beim Abbau von Atomarsenalen weltweit gemacht haben.

Belgien: Plante IS nuklearen Diebstahl?

Obama glaube, dass der IS intensiv an der Beschaffung von radioaktivem Material arbeitet, schreibt die „Jerusalem Post“. Deswegen habe der Gipfel eine gewisse Dringlichkeit besessen. In der vergangenen Woche seien Pläne des IS bekanntgeworden, belgische Atomwissenschaftler zu beschatten. Die USA hätten allerdings noch keine Kenntnis von einem konkreten Plan für den Diebstahl von radioaktivem Material. „Sicher hat uns das gesichtete Videomaterial alarmiert, weil es das Interesse des IS bestätigte“, sagte die Abteilungsleiterin für Massenvernichtungswaffen aus Obamas Sicherheitsrat, Laura Holgate. Laut der Zeitung habe sie aber keinen Anlass zu glauben, dass dahinter ein detaillierter Plan für den Diebstahl nuklearen Materials stecke. (mm)

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