Assads Urgroßvater sah Massaker voraus

DAMASKUS / KAIRO (inn) – Das ägyptische Al-Nas-TV, salafitisch und von Saudi-Arabien finanziert, hat mit der Verbreitung des bei Youtube im Juli veröffentlichten Anti-Mohammad-Films mit arabischen Untertiteln die blutigen Proteste gegen westliche Botschaften provoziert. Jetzt macht der gleiche Sender heimtückisch Stimmung gegen Syriens Präsident Baschar al-Assad.
Baschar al-Assad: Sein Urgroßvater hat 1936 vor einem "schrecklichen Schicksal" der Alawiten gewarnt.

Ein Soziologe behauptete dort, dass Assad von Juden aus Isfahan im Iran abstamme. Auf Anfrage verwarf dies der israelische Syrienexperte und Forscher Mordechai Kedar als „typische Verschwörungstheorie“, um arabische Politiker zu delegitimieren. Kedar veröffentlichte am Wochenende gleichwohl ein echtes Dokument von Baschar al-Assads Urgroßvater, das die heutigen Vorgänge vorhergesagt hat.
Die alawitische Assad-Dynastie begründete Suleiman al-Wahasch. Assads Urgroßvater, Ali Suleiman, hat um 1920 den Familiennamen al-Wahasch (das Biest) in El-Assad (der Löwe) gewandelt. 1936 schickte er mit anderen Unterzeichnern eine Petition an Frankreichs Premierminister Léon Blum: „Der Geist des Fanatismus und der Engstirnigkeit, dessen Wurzeln tief in den Herzen der arabischen Muslime gegen alle Nicht-Muslime liegen, schürt permanent die islamische Religion. Deshalb gibt es keine Hoffnung, dass sich die Situation ändern könnte.“ Assad forderte von den Franzosen, ihr Mandat über Syrien nicht zu beenden, denn „dann wird die Gefahr von Tod und Zerstörung zu einer Bedrohung für die Minderheiten in Syrien“.
Assad beklagte, dass Juden in Damaskus verpflichtet würden, keine Nahrungsmittel an ihre „jüdischen Brüder“ in Palästina zu schicken, obgleich sie dort unter dem arabischen Aufstand litten. Wörtlich schrieb er: „Diese guten Juden haben den muslimischen Arabern Frieden und Zivilisation gebracht sowie Reichtum und Wohlstand in das Land Palästina. Sie haben niemanden verletzt und nichts mit Gewalt genommen. Dennoch haben ihnen die Muslime den heiligen Krieg erklärt und nicht gezögert, ihre Kinder und Frauen zu schlachten, trotz der Tatsache, dass England in Palästina und Frankreich in Syrien herrscht. Daher erwartet die Juden und die anderen Minderheiten eine schwarze Zukunft, falls das Mandat abgebrochen und das muslimische Syrien mit dem muslimischen Palästina vereint wird. Diese Vereinigung ist aber das ultimative Ziel der muslimischen Araber.“
Der französische Außenminister Laurent Fabius hatte das Dokument am 30. August in den Vereinten Nationen bei einer Debatte mit dem syrischen UNO-Botschafter Baschar al-Dschafari erwähnt, um den Vorwurf französischer Unterstützung der syrischen Opposition zu kontern.
1936 war Frankreich Kolonialmacht in Syrien, während die Briten im Irak, in Palästina und Ägypten herrschten und Italien das heutige Libyen kontrollierte. Kedar schrieb, dass die Europäer eine Mitverantwortung für das heutige Chaos in jenen arabischen Ländern trügen. Sie hätten künstliche Grenzen gezogen, ungeachtet der ethnischen, religiösen und sektiererischen Gruppen sowie der verfeindeten Stämme in ihnen. Die Europäer hatten die naive Hoffnung, „dass alle am Lagerfeuer patriotische Lieder singen würden“.
In dem Brief von 1936 erklärte Assad den Franzosen, dass sich die „Alawitische Nation“ von der Nation der sunnitischen Muslime unterscheide, religiös und in den Gebräuchen. Die Alawiten wollten von einem muslimischen Syrien nicht annektiert werden, so Assad, weil sie vom Islam für Häretiker gehalten würden. Er warnte vor dem „schrecklichen Schicksal“, das die Alawiten nach einem Ende der französischen „Überwachung“ erwarte, nämlich Tod oder Zwangskonversion zum Islam, wie Kedar hier anmerkte. Um „Tod und Zerstörung“ zu vermeiden, forderte Assad die Errichtung eines separaten Alawitischen Staates unter französischer Schirmherrschaft.
Unterzeichnet war der im Original von Kedar wiedergegebene arabische Brief von Asis Agha al-Hawasch, Mahmud Agha Dschadid, Mahmud Bek Dschadid, Suleiman Assad (Baschar al-Assads Urgroßvater), Suleiman al-Murschid, Mahmud Suleiman al-Ahmad.
Das 1936 verfasste und seitdem den Franzosen vorliegende Dokument hat mit unheimlicher Treffsicherheit nicht nur die Entwicklungen in Nahost, die Vertreibung der Juden und die Massaker an Minderheiten vorhergesehen. Es liefert prophetisch auch eine Erklärung für die brutale Unterdrückungsherrschaft der alawitischen Familie Assad in Syrien ab 1966 und den grausamen Bürgerkrieg heute. Assads Urgroßvater hat vorhergesagt, welches Schicksal die Alawiten erwartet, wenn heute, 86 Jahre später, die Regierung seines Urenkels stürzen sollte.

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