DAMASKUS (inn) – Der syrische Präsident Bashar Assad hat nicht vor, gegen palästinensische „Widerstandsgruppen“ in seinem Land vorzugehen. Auch die radikal-islamische Hisbollah („Partei Allahs“) will das Staatsoberhaupt weiter unterstützen.
„Die Hisbollah bekommt keine Waffen von Syrien“, sagte Assad dem amerikanischen Wochenmagazin „Newsweek“. „Wir unterstützen sie politisch, weil sie ihr Land zurückbekommen wollen.“ Diese politische Unterstützung werde weitergehen, „solange sie nicht terroristisch aktiv werden“.
Auch die finanzielle Hilfe für die „Widerstandgruppen“ solle nicht verhindert werden. „Alle Araber unterstützen die Palästinenser und schicken ihnen Geld. Man kann das nicht stoppen. Niemand in unserer Region nennt das Terror. Sie sprechen von Freiheit“, so der Präsident.
Gespräche mit Israel kann sich Assad nur auf der Grundlage der Friedenskonferenz von Madrid (1991) vorstellen. Damals hatte der syrische Außenminister Faruk el-Shara´a die Rückgabe der „besetzten Gebiete“ – darunter der Golan – zur Vorbedingung für Friedensgespräche gemacht. In Israels Premier Ariel Sharon sieht Assad keinen Partner für Verhandlungen.
Ein syrischer Rückzug aus dem Libanon, der diesen zu einem unabhängigen Staat machen würde, ist für den Präsidenten „mit einem Friedensvertrag, mit einem vollständigen israelischen Rückzug“ verbunden. Zwar habe die israelische Armee den Südlibanon geräumt. Aber „sie haben sich nicht völlig zurückgezogen. Sie besetzen noch die Sheba´a Farmen“ – eine umstrittene Region, die der Libanon für sich beansprucht. Historisch war sie ein Teil von Syrien.