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ASF kritisiert: Nahostkonflikt als Blitzableiter der Geschichtsbearbeitung

BERLIN (inn) – In der aktuellen deutschen Debatte zum Nahostkonflikt hat der Vorstand der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste (ASF) kritisiert, daß die Grenze zwischen differenzierter Israelkritik und antiisraelischen oder antisemitischen Positionen häufig überschritten wird.

In einzelnen Erklärungen von Politikern werde der Konflikt im Nahen Osten „zum Blitzableiter eigener Geschichtsbearbeitung“. Analogien zwischen den Opfer der nationalsozialistischen Vernichtung und den Opfern der israelischen Besatzung bedeuteten eine „Relativierung des Holocaust, die eher auf eigene Verdrängungsmechanismen denn auf wirkliche Analysen aufbaut“, heißt es in einer in Berlin verbreiteten Erklärung.

„Die Aktion Sühnezeichen Friedensdienste hat sich in den vergangenen Wochen bezüglich öffentlicher Israel-Verlautbarungen bewußt zurückgehalten. Durch unsere langjährige Arbeit in Israel und in Deutschland wissen wir um die Komplexität der politischen Lage und die Schwierigkeit, ihr von Deutschland aus gerecht zu werden“, teilte der ASF-Vorstand mit.

Seit 41 Jahren ist Aktion Sühnezeichen Friedensdienste in langfristigen Freiwilligendiensten in Israel tätig. Ihr Zugang zu Israel findet vor dem Hintergrund unserer Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Vernichtung der europäischen Juden statt. ASF bekennt sich auch „zur Schuld des europäischen Christentums am Jahrhunderte langen christlichen Antijudaismus, ohne den der rassistische Antisemitismus des Nationalsozialismus und dessen mörderische Folgen nicht zu erklären sind“. Deshalb habe sich ASF seit Beginn als Organisation verstanden, die durch das Tun ihrer Freiwilligen praktische Solidarität mit dem jüdischen Volk übt.

„Das hat uns allerdings nicht gehindert, den arabisch-israelischen und jüdisch-palästinensischen Konflikt wahrzunehmen und uns mit unseren bescheidenen Mitteln für einen Friedensprozess zu engagieren“, heißt es in der Erklärung.

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