JERUSALEM (inn) – Gabi Aschkenasi hat am Mittwochmorgen seinen Posten als neuer israelischer Generalstabschef angetreten. Er löst damit offiziell den bisherigen Amtsinhaber Dan Halutz ab, der im Januar wegen vermehrter Kritik an seiner Führung im Libanonkrieg zurückgetreten war.
Die Zeremonie fand im Büro von Israels Premierminister Ehud Olmert in Jerusalem statt, berichtet die Tageszeitung „Jediot Aharonot“. Aschkenasi, Israels 19. Generalstabschef, wurde der Dienstgrad des General-Leutnants zuerkannt. Verteidigungsminister Amir Peretz, der aus dem Amt scheidende Generalstabschef Halutz, dessen Vorgänger Mosche Ja´alon sowie Generäle, Politiker und Aschkenasis Familie nahmen an der Feierstunde teil.
„Die Hauptaufgabe ist, das Leistungsvermögen der Armee wiederherzustellen und die gelernten Lektionen aus dem zweiten Libanonkrieg anzuwenden“, sagte der neue Generalstabschef. Er erwähnte sowohl die Erfolge, als auch die Fehler des Krieges im vergangenen Sommer und drückte seine Wertschätzung gegenüber den Reservesoldaten aus. Aschkenasi wandte sich auch an seinen Vorgänger Halutz: „Dein persönlicher Beitrag zur Verteidigung des Volkes und des Landes ist sehr bewundernswert. Die Menschen Israels und der Verteidigungsapparat sollten dir dankbar sein. Danny, mein Freund, im Namen des Volkes Israel, ich salutiere dir.“ Auch Olmert dankte Halutz für seine Verdienste.
Halutz seinerseits drückte sein Bedauern darüber aus, dass es unter seiner Führung nicht gelang, die drei entführten Soldaten Gilad Schalit, Ehud Goldwasser und Eldad Regev zu befreien. Er räumte ein, dass ihm während des zweiten Libanonkrieges auch Fehler unterlaufen seien. Er fügte hinzu, dass die Armee hochqualifizierte Offiziere ausbilden wolle. Ihnen müsse es auch erlaubt sein, Fehler zu machen. „Verantwortung hat viele Gesichter, unter ihnen auch die Möglichkeit, zu irren.“
Peretz sagte gegenüber dem neuen Armee-Chef: „Die Verantwortung liegt jetzt auf deinen Schultern. Es ist die größte Verantwortung, aber ich glaube, deine Schultern sind fest.“
Aschkenasi soll nach einem Vorschlag von Peretz sein Amt vier Jahre inne haben.