Nach Al-Kurdis Darstellung wurde das Virus erst kurz vor Arafats Tod in dessen Blut injiziert. Die eigentliche Todesursache sei hingegen Gift gewesen. Zuvor hatte der frühere Mitarbeiter im jordanischen Gesundheitsministerium dem arabischen Sender „Al-Dschasira“ ein Live-Interview gegeben. Sobald er HIV in Verbindung mit dem Palästinenserführer erwähnte, wurde die Ausstrahlung jedoch abgebrochen. Das berichtet die israelische Tageszeitung „Ha´aretz“.
Gegenüber „Amman“ sagte Al-Kurdi, Arafats Tod sei in mehrerer Hinsicht verdächtig. „Normalerweise wurde ich aufgefordert, sofort zu Arafat zu kommen, selbst wenn er nur eine einfache Erkältung hatte. Aber als sich seine medizinische Situation wirklich verschlechterte, beschlossen sie, mich überhaupt nicht zu rufen.“ Der Jordanier war 18 Jahre lang der persönliche Arzt des Palästinensers.
Laut Al-Kurdi verwehrte ihm Arafats Ehefrau Suha, den Patienten in dem Pariser Krankenhaus zu besuchen, in dem dieser behandelt wurde. Nach dem Tod des Palästinenserführers erhielt er keinen Zugang zu der Leiche. Gegenüber „Amman“ forderte er die französische Regierung nun auf, eine Untersuchungskommission einzusetzen.
Warum er diese Informationen erst jetzt der Öffentlichkeit preisgab, erklärte Al-Kurdi allerdings nicht. Am 9. September 2005 hatte er gegenüber „Ha´aretz“ festgestellt: „Jeder Arzt würde Ihnen erzählen, dass es sich um Symptome einer Vergiftung handelte.“
Arafat war am 11. November 2004 nach längerer Krankheit in Paris für tot erklärt worden. Die genaue Todesursache ist unbekannt. Vor etwa einem Monat sagte ein palästinensischer Terrorführer, ein Fatah-Vertreter habe ihm mitgeteilt, dass der Palästinenserführer laut einem französischen medizinischen Bericht an AIDS gestorben sei. Unter vielen Palästinensern ist die Ansicht verbreitet, Arafat sei von Israel vergiftet worden.
