TEHERAN (inn) – Die israelische Armee hat im Verbund mit dem Auslandsgeheimdienst Mossad weiter zahlreiche Ziele des Regimes von Ajatollah Ali Chamenei im Iran ins Visier genommen. Israel ging dabei mit Luftangriffen vor, es kam offenbar aber auch zu Einsätzen von Agenten am Boden.
Am Montag teilte die Armee mit, dass sie die volle Lufthoheit über Teheran erlangt habe. In einem Zwischenfazit gab sie bekannt, dass seit dem Eröffnungsangriff in der Nacht zum Freitag rund ein Drittel der Raketenrampen zerstört wurden.
Am Sonntag war ein Angriff auf den nächsten erfolgt. Bei einem der Einsätze tötete die Armee den Geheimdienstchef der Revolutionsgarde sowie den Geheimdienstchef der Quds-Einheit, der Elite-Einheit der Revolutionsgarde. Auch die jeweiligen Stellvertreter von Mohammed Kasemi und Mohsen Bakri wurden getötet.
Ölanlagen und Waffenfabriken unter Beschuss
Des Weiteren operierten Mossad-Agenten offenbar in den Straßen von Teheran. In den Sozialen Medien war von mindestens 20 explodierten Autobomben die Rede. In Videos waren die zerstörten Autos zu sehen. Medienberichten zufolge wurden dabei Atomwissenschaftler und Mitglieder der Revolutionsgarde getötet.
Daneben nahm die Armee Waffenfabriken, Öl- und Gasanlagen sowie andere Ziele ins Visier. Dabei veröffentlichte sie erstmals auch eine Evakuierungsanweisung für alle Iraner: Alle, die sich in der Nähe von Waffenfabriken aufhielten, sollten sich wegen der drohenden Gefahr entfernen. Am Sonntagabend verließen zahlreiche Einwohner Teherans die Stadt, zeitweise bildeten sich Staus auf den großen Verkehrswegen.
Die Angriffe Israels konzentrierten sich vor allem auf den Westen und Teheran. Die Luftwaffe beschoss aber auch ein Betankungsflugzeug im Osten des Landes, in Maschhad. Mit 2.300 Kilometern war es das bislang am weitesten von Israel entfernte Ziel.
Chamenei als mögliches Ziel
Zu den möglichen Angriffszielen gehörte auch Ajatollah Chamenei. Laut einem Medienbericht verzichtete Israel am Freitag aber auf eine Tötung, um ihm die Chance zu geben, aufzugeben. Die Nachrichtenagentur „Reuters“ berichtete hingegen, dass US-Präsident Donald Trump sein Veto gegen eine Tötung Chameneis eingelegt hatte.
Der israelische Premier Benjamin Netanjahu (Likud) wies den „Reuters“-Bericht wiederum als falsch zurück. „Wir werden tun, was wir tun müssen“, sagte Netanjahu lapidar.
Laut der Nachrichtenseite „Iran International“ hat sich Chamenei in einem unterirdischen Bunker in Lavizan, einem Stadtviertel im Nordosten Teherans, verschanzt. Auch sein Sohn Modschtaba, der als dessen Nachfolger im Amt des Obersten Führers gilt, soll bei ihm sein. (df)
2 Antworten
Volle Lufthoheit über Teheran erlangt. Sehr gut. Jetzt Ölanlagen und Waffenfabriken zerstören. Dann gibt es Ruhe.
Das sind sehr gute Nachrichten. Trump will, dass Chamenei am Leben bleibt, weil er sonst seinen Verhandlungspartner verliert und wieder von vorn verhandeln kann. Wenn er überlebt, kann Trump bei der nächsten Verhandlung sagen: Du lebst bloß noch, weil ich es so wollte. Stirbt er, ist es Trump auch egal. Es wäre ein starkes Signal für die Bevölkerung wenn Chamenei weg wäre. Die würden dann das Regime stürzen.