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Armee und Hamas im Twitter-Gespräch

JERUSALEM / GAZA (inn) – Dass Israel und die Hamas nicht miteinander reden, ist bekannt. Doch in dieser Woche hat es einen Dialog zwischen dem israelischen Militär und dem bewaffneten Arm der radikal-islamischen Gruppe gegeben – über Twitter.
Über Twitter erläutern Hamas und israelische Armee einander ihre Mission.

Armeesprecher Peter Lerner teilte am Dienstag mittels des Kurznachrichtendienstes mit, dass der lange gesuchte Palästinenser Mohammed Assi bei einem Einsatz getötet worden sei. Er galt als verantwortlich für einen Bombenanschlag auf einen Bus in Tel Aviv im November 2012 (Israelnetz berichtete). Seine allgemeinen Informationen auf Englisch schloss er mit dem Eintrag ab: „Die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte werden weiter nach denen suchen, die versuchen, unsere Lebensweise zu unterminieren und herauszufordern.“
Darauf erhielt er eine Antwort von den „Issadin-al-Kassam-Brigaden“, dem militärischen Flügel der Hamas: „Die Al-Kassam-Brigaden werden ihren heiligen Weg des Kampfes und des Widerstandes bis zur Befreiung von ganz Palästina fortsetzen.“
Der Leiter der internationalen Medienabteilung der Armee erwiderte: „Israel ist hier, um zu bleiben. Das israelische Militär wird die Terrorschuldigen weiter verfolgen.“ Die Hamas entgegnete: „Wir befinden uns in einer Mission, die das Ziel hat, unser besetztes Land wiederherzustellen, koste es, was es wolle.“
Armeesprecher Lerner hielt dem entgegen: „In unserer Mission geht es darum, Menschenleben zu retten, alle Menschenleben.“ Das veranlasste die Hamas zu dem Tweet: „Eure Mission ist es, die palästinensischen Kinder unter den Trümmern ihrer Häuser zu begraben.“ Neben dieser Mitteilung wurde ein Bild veröffentlicht, das ein Kleinkind mit blutverschmiertem Gesicht unter Trümmern darstellt.
Damit war der Dialog vorerst beendet. Zwei Tage später wandte sich dann die proisraelische Organisation „Investigative Project“ an die Hamas mit den Worten: „Eure Mission ist es, sicherzustellen, dass es niemals Frieden zwischen Israelis und Palästinensern geben wird.“
Lerner sagte dem „Wall Street Journal“, er habe sich verpflichtet gefühlt, auf die Tweets der Hamas zu antworten. Allerdings betrachte er den Vorfall nicht als Dialog. „Das ist das Wunder der sozialen Medien. Man kann so leicht kommunizieren. Sie haben die Hand ausgestreckt, und ich habe geantwortet“, kommentierte er den Schlagabtausch.
Der Tweetwechsel ist hier dokumentiert: https://twitter.com/LTCPeterLerner/status/392582630308192256.

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