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Armee-Stellung total zerstört

GUSCH KATIF (inn) – Am Sonntagabend kurz vor 22 Uhr hat eine Explosion eine Stellung der israelischen Armee (Zahal) an der Gusch-Katif-Kreuzung im südlichen Gazastreifen total zerstört. Fünf israelische Soldaten wurden verletzt.

Augenzeugen berichten von einem Krater mit zwanzig Metern Durchmesser an der Stelle, an der zuvor die mittelgroße „Orchan“-Stellung gestanden hatte. Möglicherweise wurden die weitreichenden Zerstörungen durch einen großen Sprengsatz verursacht, der in einem Tunnel unter der Stellung gezündet wurde.

Der Armeesender Galei Zahal sprach anfangs von Dutzenden von Verletzten und Toten – weshalb die Direktübertragung des Europameisterschaftsspiels Tschechien-Dänemark im israelischen Fernsehen unterbrochen wurde. Die Berichte wurden jedoch bald korrigiert.

Mittlerweile berichtet der Rote Davidsstern von vier leicht verletzten Soldaten, die ins Soroka-Krankenhaus in Be’er Scheva evakuiert wurden. Ein weiterer Soldat wird auch um Mitternacht noch unter den Trümmern vermisst.

Rettungskräfte, die am Ort des Anschlags eintrafen, wurden von Palästinensern unter Feuer genommen, die nicht nur die zerstörte Armeestellung, sondern auch verschiedene jüdische Siedlungen im Siedlungsblock Gusch Katif mit automatischen Gewehren und Mörsergranaten beschossen.

Die zerstörte Armeestellung liegt an der Stelle, wo die nordsüdlich verlaufende Hauptverkehrsstraße der Palästinenser im Gazastreifen, die sogenannte „Tandscher-Route“, von der israelischen Kissufim-Straße in ostwestlicher Richtung mit einer Brücke überquert wird. Damit übt die „Orchan“-Stellung eine entscheidende Funktion bei der israelischen Kontrolle über die „Tandscher-Route“ aus.

Nach Angaben des zweiten israelischen Fernsehens haben Hamas, der Islamische Dschihad und die Al-Aksa-Märtyrer-Brigaden der Fatah die Verantwortung für den Anschlag übernommen.

Ein Anrufer der Al-Aksa-Märtyrer-Brigaden, der sich lediglich als „Abu Muhammad“ identifizierte, erklärte bei der Nachrichtenagentur Associated Press, seine Organisation habe einen 350 Meter langen Tunnel gegraben und war so in der Lage, eine 150-Kilogramm-Bombe unter der Stellung zu zünden.

Die Führung der israelischen Armee berät in einer Notsitzung die Reaktion auf diese neuerliche Eskalation.

Dieser Sieg der militanten Palästinenserorganisationen wird von israelischen Beobachtern allerdings auch als Zeichen dafür gewertet, dass die Palästinenser große Schwierigkeiten haben, Anschläge innerhalb Israels auszuführen. In den vergangenen zwei Monaten hat Zahal vier Versuche, Autobomben bei israelischen Zielen zu zünden, vereitelt.

Im Laufe der Nacht werden noch weitere Feuergefechte aus der Gegend der palästinensischen Autonomiestadt Chan Junis in der unmittelbaren Nachbarschaft des Gusch Katif gemeldet. Die israelische Armee konzentriert Streitkräfte im südlichen Gazastreifen, wobei auch Panzer im Einsatz sind.

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