JERUSALEM (inn) – Das israelische Sicherheitskabinett hat einen Plan zur Übernahme von Gaza-Stadt durch die Armee bewilligt. Die zehnstündige Sitzung begann am Donnerstagabend um 18 Uhr. Zuvor war von einer Eroberung des gesamten Gazastreifens die Rede gewesen.
Israelischen Medienberichten zufolge kommt das Wort „besetzen“ in dem Beschluss nicht vor. Die Minister verabschiedeten fünf Grundsätze, die vor einem Ende des Gazakrieges erfüllt sein müssten: Die Entwaffnung der Terrorgruppe Hamas; die Rückkehr aller Geiseln; die Entmilitarisierung von Gaza; eine fortdauernde israelische Sicherheitskontrolle; eine zivile Regierung für die Nachkriegszeit ohne Hamas und Palästinensische Autonomiebehörde (PA).
In Gaza-Stadt leben laut der Onlinezeitung „Times of Israel“ etwa 800.000 Palästinenser, die teilweise während des nun 22 Monate andauernden Krieges schon mehrmals umgesiedelt wurden. Israel kontrolliert nach eigenen Angaben 75 Prozent der Küstenenklave. Zu den verbliebenen 25 Prozent gehören Gaza-Stadt im Norden und mehrere Flüchtlingslager im zentralen Gazastreifen. Die Armee hat es bislang vermieden, in diese Gebiete einzumarschieren, weil die meisten Geiseln dort vermutet werden.
Dem Beschluss zufolge haben die Bewohner zwei Monate Zeit, um die Stadt zu evakuieren – bis zum 7. Oktober, dem zweiten Jahrestag des Hamas-Angriffes auf Südisrael. Dann soll der Kampf gegen die verbliebenen Hamas-Terroristen losgehen.
Armeechef und Angehörige von Geiseln dagegen
Der Plan stammt von Premierminister Benjamin Netanjahu (Likud). Demnach soll es mehrere Stufen geben, an deren Anfang Gaza-Stadt steht. Doch „selbst bei einer Operation, um den Gazastreifen zu übernehmen, können wir die Kampfhandlungen beenden, wenn die Hamas in Israels Bedingungen einwilligt“, zitiert die Zeitung „Yediot Aharonot“ den Regierungschef.
Armeechef Ejal Samir widersetzte sich dem Vorschlag und stellte einen eigenen Plan vor. Gemäß dem Sender „Kanal 12“ sagte er: „Die Leben der Geiseln werden in Gefahr sein, wenn wir diesen Plan, Gaza zu besetzen, umsetzen. Es gibt keinen Weg, zu gewährleisten, dass wir ihnen nicht schaden werden. Unsere Truppen sind erschöpft, die militärischen Geräte brauchen Wartung.“ Hinzu kämen humanitäre und sanitäre Bedenken in Bezug auf die Palästinenser.
Samir fügte hinzu: „Es gibt keine humanitäre Antwort für eine Million Menschen, die wir transferieren. Alles wird kompliziert werden.“ Sarkastisch merkte er an: „Ich schlage vor, Sie streichen die Rückkehr der Geiseln von den Kriegszielen.“ Seinen alternativen Plan lehnte die Mehrheit der Minister ab, weil er weder den Sieg über die Hamas noch die Freilassung der Geiseln mit sich bringen werde. Der Inhalt wurde in den Medienberichten nicht näher ausgeführt.
Auch Angehörige von Geiseln wenden sich gegen Netanjahus Vorschlag. Am Donnerstagabend gab es Proteste in Tel Aviv. Tausende Demonstranten blockierten Straßen. Es kam zu Zusammenstößen mit der Polizei.
Humanitäre Hilfe wird aufgestockt
Aus Netanjahus Büro hieß es indes, Israel werde die Zivilbevölkerung außerhalb von Kampfzonen mit humanitären Gütern versorgen. US-Botschafter Mike Huckabee hatte am Mittwoch erklärt, die Humanitäre Gaza-Stiftung (GHF) werde die Zahl ihrer Verteilzentren von drei auf 16 erhöhen und 24 Stunden am Tag arbeiten.
Finanzminister Bezalel Smotritsch (Religiöser Zionismus) und Sicherheitsminister Itamar Ben-Gvir (Jüdische Stärke) wandten sich gegen die geplanten großangelegten Lieferungen humanitärer Güter. Sie betonten, es gehe um den Sieg. Smotritsch bemängelte ferner, dass der Beschluss einen Einsatz für einen Geiseldeal nicht explizit ausschließe.
Deutschland setzt Rüstungslieferungen aus
Der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) kritisierte die Entscheidung. Israel habe das Recht, sich gegen den Terror der Hamas zu verteidigen, schrieb er am Freitag auf X. „Die Freilassung der Geiseln und Verhandlungen über einen Waffenstillstand haben für uns oberste Priorität.“ Die Entwaffnung der Hamas sei „unerlässlich“, sie dürfe zukünftig in Gaza keine Rolle spielen. „Das vom israelischen Sicherheitskabinett beschlossene, noch härtere Vorgehen lässt immer weniger erkennen, wie die Ziele erreicht werden sollen. Die Bundesregierung genehmigt bis auf Weiteres keine Ausfuhren von Rüstungsgütern, die im Gazastreifen zum Einsatz kommen können.“
Merz forderte einen umfassenden Zugang für Hilfslieferungen. „Israel muss nach den richtigen Schritten der letzten Tage die humanitäre Lage in Gaza weiter umfassend und nachhaltig verbessern.“
Israel hat das Recht, sich gegen den Terror der Hamas zu verteidigen. Die Freilassung der Geiseln und Verhandlungen über einen Waffenstillstand haben für uns oberste Priorität. Die Entwaffnung der Hamas ist unerlässlich – die Hamas darf zukünftig in Gaza keine Rolle spielen. 1/5
— Bundeskanzler Friedrich Merz (@bundeskanzler) August 8, 2025
DIG: Punktsieg der Hamas
Die Deutsch-Israelische Gesellschaft (DIG) übte Kritik an der Entscheidung, Waffenexporte wegen des Gazakrieges teilweise auszusetzen. „Wenn diese Entscheidung der Bundesregierung bestehen bleiben sollte, ist das ein Punktsieg der Hamas im globalen Propagandakrieg“, schrieb die Organisation in einer Stellungnahme. Sie verwies auf die 50 Geiseln in der Gewalt der Hamas und darauf, dass sie Teile der humanitären Hilfe stehle.
Der Aussage, Israel habe das Recht auf Verteidigung gegen den Terror der Hamas, und deren Entwaffnung sei unerlässlich, stimmte die DIG zu. Sie ergänzte: „Die Frage ist nur, was der Vorschlag der Bundesregierung ist, um die ‚unerlässliche Entwaffnung‘ zu erreichen? Freiwillig gibt die Hamas augenscheinlich weder die Waffen ab noch die Geiseln frei.“
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums der Hamas wurden seit Kriegsbeginn mehr als 60.000 Menschen im Gazastreifen getötet oder gelten als tot. Die Zahlen lassen sich nicht unabhängig überprüfen, eine Unterscheidung zwischen Zivilisten und Terroristen wird nicht getroffen. Israel hat 459 Tote seit Beginn der Bodenoffensive Ende Oktober 2023 zu beklagen. Unter ihnen sind zwei Polizisten und drei Angestellte des Verteidigungsministeriums. (eh)
44 Antworten
Sicherheitskabinett stimmt zu, Armeechef dagegen. Wer hat Recht? Das Sicherheitskabinett.
Alberto, mag deine “ Sprüche“, aber heute nicht. Die Lage ist viel zu ernst. Netanjahu opfert Menschen auf beiden Seiten und dann….?
Und dann?
Das Problem ist egal was Israel macht die Hamas sitzt am längeren Hebel.
Israel sollte den Gazastreifen besetzen.
@Am Israel chai🇮🇱✡
Dann ist die Hamas weg, hoffentlich.
Nein, Albert,das Sicherheitskabinett hat nicht recht, diese Leute sind rechte Hardliner und scheren sich einen Dreck um die Folgen solchen Vorgehens für Israel. Für die Truppen fürchte ich nicht,,die wissen daß es Verluste geben wird, aber die Geiseln werden mit Sicherheit verloren sein. Mit Sicherheit wird Israel siegen, aber der Preis ist das grauenhafte Vermächtnis eines sterbenden Ungeheuers, und seine Brut hockt schon in den Startlöchern……..SHALOM
@ Klaus
„und seine Brut hockt schon in den Startlöchern…“ Und genau das ist das Problem!
Die Jüdische Allgemeine schrieb Anfang des Jahres
Doch der israelischen Armee ist es offensichtlich nicht gelungen, relevante Gebiete im Gazastreifen nachhaltig zu befrieden, und die Amerikaner gehen davon aus, dass die Hamas fast jeden ihrer getöteten Terroristen durch neue Rekruten ersetzen konnte. Nach 15 Monaten Krieg, der Zerstörung weiter Teile Gazas, 400 getöteten und über 2000 verwundeten israelischen Soldaten sowie unstrittig vielen Tausend toten palästinensischen Zivilisten ist das eine verheerende Bilanz. Sie ist so verheerend, dass sie Israels Politik und Militär zu einem Umdenken in ihrer Strategie bewegen müsste.
Die drei Kriegsziele der israelischen Regierung lagen nach dem, was am 7. Oktober 2023 geschehen war, auf der Hand: die Hamas vernichten, alle Geiseln nach Hause bringen und dafür sorgen, dass von Gaza nie wieder eine Gefahr für Israel ausgeht. Doch von Anfang an gab es Bedenken, ob das erste Ziel überhaupt zu erreichen sei.
Die Zweifel sind zur Gewissheit geworden: Einen vollständigen militärischen Sieg über die Hamas wird es nicht geben. Es ist Zeit, darüber nachzudenken, das erste Kriegsziel zugunsten der anderen beiden – Freiheit für die Geiseln und Sicherheit für Israel – aufzugeben. Das mag die Quadratur des Kreises sein, aber für welches Szenario gilt das nicht? Um aus diesem Krieg wieder herausfinden, braucht Israel jetzt einen neuen Plan.
Hajo, der Sieg über Hamas die völlige Vernichtung dieser Pest sollte der Rückkehr der Geiseln, lebende wie tote, in der Wichtigkeit nachgeordnet, sein.
Lasst ihnen diesen Triumph, lasst sie sich aufblähen mit einem angeblichen Sieg.
Und wenn sie sich dann zu weit aus dem Fenster lehnen in ihrer Arroganz, im Glauben, die Welt stünde geschlossen hinter ihnen und ihren Absichten, die Ereignisse vom schwarzen Shabbat zu wiederholen, dann, in des Ewigen Namen, vernichtet sie……..SHALOM SHABBAT
Tja, es geht wohl nicht anders. Aber bei einer einseitigen Beendigung des Krieges aufseiten Israels sträubte sich das Gerechtigkeitsgefühl. Expliziter Ausschluss eines künftigen Geiseldeals wäre natürlich Unsinn, wie kommt der Mann auf sowas? Dann würde man sich ja Möglichkeiten abschneiden, von denen jetzt noch niemand weiß, ob sie eintreten werden. Versetzt man sich in die Lage der Terroristen, hätten diese ohne eine Chance auf Geiseldeals keinen Grund mehr, die Geiseln am Leben zu lassen. Selbst wenn man intern einen Geiseldeal ausschließt, dürfte man solches doch nicht öffentlich sagen!
@ Albert Nola
Solche markigen Sprüche, und das war jetzt noch euphemistisch formuliert, kann man natürlich hier von sich geben, wenn man keine Angehörigen unter den Geiseln hat.
Israels Armeeführung und Opposition hatten zuletzt vor einer kompletten Eroberung des Gazastreifens gewarnt. Oppositionsführer Jair Lapid sprach von einer „sehr schlechten Idee“. Israel werde für die Ausweitung der Kämpfe einen hohen Preis bezahlen, sagte er. Er bezog sich dabei sowohl auf die Zahl der Opfer, die eine militärische Eroberung weiterer Gebiete wahrscheinlich mit sich bringen würde, als auch auf die Kosten einer Besatzung. Armeechef Ejal Zamir warnte laut Rundfunkberichten in einer Vorbesprechung mit Netanjahu vor einer „Falle“ sowie einer tödlichen Gefahr für die Geiseln und Soldaten.
Können Sie die Situation besser einschätzen, als der Stabschef der IDF?
@hajo
Meine Ehefrau liebt Netanjahu und ich selbst schätze Armeechef Ejal Zamir sehr. Aber meine Ehefrau hat immer Recht und zitiert General Douglas MacArthur: „Im Krieg gibt es keine Alternative zum Sieg“ gegen die Hamas.
@ Albert Nola
Noch einmal, solche markigen Sprüche kann man hier von sich geben, wenn man keine Angehörigen unter den Geißeln , und der IDF hat.
Wenn Sie hier schon Generäle zitieren.
Wenn ich mir die Bilder aus Gaza so anschaue, fällt mir unweigerlich dieses Zitat von
dem preußischen Generalfeldmarschall Helmuth Karl Bernhard von Moltke ein, schon mal von ihm gehört ?
„Ein Krieg, selbst der siegreichste, ist ein nationales Unglück“
@hajo
Von Moltke hat Recht, besonders wenn wir an Israel denken, das siegreichste Land von allen.
Albert, genauso könnte ich den als Bluthund verschrieenen General William T. Sherman zitieren.
,,Was soll denn so glorreich sein an einem solchermaßen errungenen Sieg, der Weg dorthin führt doch nur über Zerstörung, tausendfachen Tod und Verstümmelung und die Klage und das Leid der Hinterbliebenen. Ich kann beim Anblick eines solchen Schlachfeldes nur sagen, verschont mir die Weiber und ihre Kinder damit, denn Krieg ist die pure Hölle.“
Das, Albert, sagte er nach der Eroberung von Atlanta, Georgia, im amerikanischen Bürgerkrieg im Jahre
1864. ……………..SHALOM SHABBAT
@ Albert Nola
„Von Moltke hat Recht, besonders wenn wir an Israel denken, das siegreichste Land von allen.“
Da ist was dran Albert, diese Siege wurden jedoch alle gegen reguläre Streitkräfte errungen
Bei der Hamas es sich um Irreguläre, Sie wissen was man darunter versteht?
„Reguläre verlieren, wenn sie nicht gewinnen, Irreguläre gewinnen, wenn sie nicht verlieren.“ Die Devise der Irregulären lautet: Einfach weiterkämpfen!
(Henry Kissinger)
@hajo. In Ihren Kommentaren fehlt mir eines: Was genau (!) soll Israel aus Ihrer Sicht denn nun tun, um den Krieg zu beenden und um die restlichen Geiseln freizukriegen?
Netanjahu sollte vielleicht auf den Rat von Ami Ayalon hören
Der frühere Chef des israelischen Inlandsgeheimdienstes, , glaubt nicht, dass man die Hamas militärisch besiegen kann. Im Interview sagt er: Lieber sollten die Verbündeten Israel zu Verhandlungen drängen.
Sieg, Albert ?
Was ist ein Sieg wert, der mit der völligen Vernichtung einer Ethnie endet, wie es die Rechtsradikalen in der israelischen Regierung fordern? Ist der Frieden eines Massengrabes einen solchen Sieg wert?
Nicht einmal der von Ihnen zitierte MacArthur wäre soweit gegangen.
Nein, Eyal Zamir hat recht,ebenso wie der zu Unrecht geschasste Yoav Gallant, der genau diesee Entwicklung des Konfliktes hat kommen sehen und gefürchtet hat.
SHALOM
Mich hätte der Plan von Armeechef Ejal Samir interessiert. Ich bin froh, dass Israel nicht dauerhaft Gaza einnehmen will, sondern eine Regelung bevorzugt, dass nach Kriegsende arab. Staaten Gaza verwalten sollen.
@ Ella : Werden die arab. Staaten dafür sorgen, dass die Palästinenser keine Tunnel mehr graben und kein neues Massaker planen und das Existenzrecht Israels anerkennen ?
@Günther
Darauf hab ich ehrlich gesagt keine Antwort, nur dunkle Vorahnungen. Zumindest haben mehrere arab. Staaten gesagt, Hamas soll ihre Waffen abgeben. Und sie soll im Gaza-Streifen nicht mehr regieren. Noch ist unklar, wie Nethanjahu sich das vorstellt, welche arab. Staaten dann mit verwalten. Wenn es die PLO ist, bin ich mehr als skeptisch, aber auch Katar (Hamasunterstützer).
Andererseits will man doch nicht ewiger Besatzer sein, außer Smotrich und Ben- Gvir. Wenn Israel den ganzen Gazastreifen besetzt oder einnimmt, ist es für alles allein verantwortlich: humanitäre Versorgung, medizinische Versorgung, Aufbau, Bildung, oder sehe ich das falsch? Ein Klotz am Bein auf ewig!
Das Problem, das er sieht ist, dass bei einer vollständigen Einnahme des Gazastreifens, die Armee für die Ordnung, Sicherheit und Versorgung zuständig wäre. Das zu leisten sah er nicht.
Den arabischen Staaten trauen ist auch schwierig. Im Gazastreifen sind sie doch arg nahe, wenn sie mal wieder „wir wollen uns erweitern“ Gedanken bekommen sollten.
Ich kann verstehen, dass Israel Gaza insgesamt übernehmen möchte. Sie sollten die Kontrolle haben. Ansonsten muss Israel mit Sicherheit wieder damit rechnen, dass sich der Terror auf der anderen Seite wieder breit macht.
Waffen sind immer etwas sehr schlimmes und sollten, wenn möglich nicht eingesetzt werden müssen. Israel soll durch Terroristen vernichtet werden. Warum sollten wir Israel da nicht unterstützen? Ich halte es für ein Fehler, es nicht zu tun. Außerdem glaube ich, dass wenn wir Israel helfen, Segen darauf ruht.
Einige Kommentatoren, welche bei einer Diskussion das Wohl der Geiseln als Argument benutzten, befürworten die Ausweitung des Krieges jetzt…
Wie bezeichnet man sowas?
Ich wüsste nicht, dass es den Geiseln jetzt gut geht. Und die Bilder vom Evjatar David sind für Sie normal für Geiseln?
Die Hamas hat kein Interesse zur Freilassung, sie sind die Lebensversicherung für sie. Wie viele Jahre Krieg hätten Sie noch gerne? Zwanzig, dreißig?
Und schon klar, wenn eine Geisel voll so abgemagert ist, dass man sie ohne Gegenwehr leicht ermorden kann, ist es wahrscheinlich nur Notwehr – Zynismus Ende. Bei den Bibaskindern hat man ja schon mal geübt.
Also sind Sie der Meinung, keinen Wert mehr auf die Geiseln zu legen, da diese eh schon abgemagert sind. Israel soll mit der Ausweitung des Krieges weitermachen, auch auf Kosten der restlichen Geiseln.
Interessante Sichtweise christin. Ein bis zwei „Israelfreunde“ haben mich aufjedenfall davon überzeugt das diese noch einen Moralkompass haben… sie gehören mit Sicherheit nicht dazu.
Blub, wenn Sie meinen, meine Aussage so verdrehen zu können, dass es in Ihr krudes Weltbild passt, vergessen Sie es. Bislang zeigen Sie Ihren Moralkompass leider nur beim Judenhass, wie Ihre widerlichen Kommentare zeigen.
@Blub, widerlich, wie Sie die Worte von Christin missdeuten, damit sie in Ihren Raster passen. Wie denken Sie, sollte Netanjahu handeln? Und wie sollte man bezüglich Grossmufti vom Tempelberg (Artikel vom 7.8.25) reagieren? Wie kann die Herrschaft der Hamas gebrochen werden? Was für einen Vorschlag haben Sie?
…Wohl der Geiseln? Wo leben Sie denn, Blub?
Im Märchenland?
@Blub
Wie bezeichnet man es, den Terroristen in den Allerwertesten zu kriechen und ihren Forderungen nachzugeben, mit dem Wissen, dass sie die Geiseln so oder so nicht rausgeben? Welche sinnvolle Alternative gibt es Ihrer Meinung nach für die Geiseln?
Es gab schon mehrere Deals, welche Israel nicht eingehen wollte. Wichtigste Bedingungen: Rückzug aus dem Gazastreifen, Hilfslieferungen an das Volk. Torpediert durch die israelische Regierung. Regierungspartner drohten sonst mit Koalitionsbruch.
Schon damals haben einige verstanden, wie viel Wert die Regierung auf die Geiseln legte. Heute haben es nahezu alle verstanden, hoffe ich.
@Blub
Falsch. Die Deals, die auf dem Tisch lagen, wollte Hamas nicht eingehen. Terroristen haben gar keine Forderungen und Bedingungen zu stellen. In welchem Zeitalter leben wir denn, wenn Terroristen uns/ Il vorschreiben, wie wir zu handeln haben. Hilfslieferungen kommen nach Gaza. Hat sich deshalb irgendwas bei Hamas verändert? Die Bilder von Eviatar und Rom zeigen, welchen Geistes Hamas sind. Mit solchen Kreaturen verhandelt man nicht.
Und dann? Dann kommt eine neue Hamas mit anderem Namen. Die Hamas ist nur das sichtbare des Problems….
Also ich kann verstehen, dass das Vertrauen in die Hamas gleich Null ist. Mit dieser Strategie können sukzessive die Tunnel leer geräumt werden. Wie sonst soll Frieden kommen? Zum Glück gibt es noch eine Opposition innerhalb der CDU z.B. Kiesewetter und die CSU, ansonsten beweist es wieder einmal mehr, dass Israel im Zweifel auf sich selbst angewiesen ist. Die USA steht fest, das ist wichtiger. So bete ich für das Wunder der Geiselbefreiung, der Bewahrung der Araber guten Herzens und dass ein solider Friede kommt (und die Hamas fällt). *SHALOM
Die Bundesregierung genehmigt bis auf Weiteres keine Ausfuhren von Rüstungsgütern, die im Gazastreifen zum Einsatz kommen können.“ Das ist die deutsche Staatsräson im höchsten Vollendung. Die Hamas wird nie alle Geiseln frei lassen, und sie will im Gazastreifen bleiben. Es gibt keine Alternative, Netanjahu hat recht. Übrigens, wo liegt der Unterschied zwischen der Ukraine und Israel? Die Ukraine wurde angegriffen, und Israel wurde angegriffen. Israel hat mehrmals einen Waffenstillstand angeboten wenn die Hamas die Geiseln freigibt und die Waffen niederlegt. Sie konnten sogar unbehelligt das Land verlassen. Trotzdem liefert Deutschland keine Waffen an Israel. Die Ukraine bekommt von Deutschland sogar Waffen geschenkt. Sieht so wahre Freundschaft aus! Es ist zum fremdschämen.
@Michael Bernhard
Wahrscheinlich schenkt Deutschland der Ukraine Waffen, weil Ukraine ist viel näher!!! Betrifft uns vielleicht dann auch mal. Israel ist weit weg.
Ich bin keine Militärexpertin, aber wenn der israelische Armeechef vor dem Plan der Regierung warnt, dann blitzen bei mir Warnlichter auf. Die Führung von Tsahal besteht aus erprobten Militärs, nicht aus Angebern wie in Frankreich oder aus Weicheiern. Was Samir sagt, muss ernst genommen werden. Fakt ist aber leider, dass die zynische Rechnung der Hamas-Verbrecher aufgeht. Die Frage, Rettung der Geiseln durch Kapitulation wurde übrigens unlängst in einer interessante Doku bei ARTE über die Besetzung der – damals – westdeutschen Botschaft in Stockholm 1975 durch RAF-Terroristen gestellt. Kanzler Schmidt hat sich damals gegen Verhandlungen entschieden.
Er hätte das besser nicht beschlossen, das ist, wie man an den ersten Reaktionen weltweit sehen kann, außerordentlich kontraproduktiv. Meine Leute sagen ebenfalls, daß wir in dem Falle die Geiseln abschreiben können, zumindest als Lebende, und ob die Zahal alle Toten finden wird, wage ich zu bezweifeln.
Aber genau das könnte Bibi sein Amt kosten, auch denke ich nicht, das Ben Gvir oder Smotrych dann im Amt bleiben werden.
Aber es könnte auch sein, daß die gesamte Armeeführung zurücktritt, und Bibi hat schon derart viele der Offiziere verprellt, wen will er dann einsetzen ? Und was passiert, sollten die Truppen den Befehl verweigern, was will er dann machen ?
Die waren ja schon bei Gallants Rausschmiss nicht weit davon weg !
Er sollte sehr behutsam im Falle Zamirs und des Stabes sein, es könnte sein Sturz daraus resultieren…………………….SHALOM SHABBAT
Die Haltung des Kanzlers ist für mich unerträglich. Was für ihn Priorität hat, ist doch in diesem Fall garnicht gefragt. Hier zählt einzig und allein das Interesse Israels. Und dieses Land muss sich seit seiner Gründung mit seinen Feinden herumschlagen, die sich seine Vernichtung auf die Fahnen und in die Charta geschrieben haben. Denk ich an Deutschland in der Nacht…
Hat er bedacht bei seiner Entscheidung, dass Deutschland von Israel Rüstungsgüter zu seiner Verteidigung haben möchte?
Gerade mal eine Woche ist es her, dass Hamas die Skelett-Geiseln per Video als Trophäe der Welt vorführte und heute verkündet Merz Sanktionen gegen Israel, beschlossen vom Kanzler einer christlichen, traditionell-konservativ geprägten Partei! Unfassbar!
Nicht, dass das nicht erwartbar gewesen wäre,, waren doch schon seine Reaktionen auf die grausamen Videos ziemlich spärlich und halbherzig. Entrüstung sieht anders aus.
Hat bisher fast nichts von seinen Wahlversprechen umgesetzt, aber diese Kehrtwende Deutschlands, die schüttelt er mal eben so aus dem Ärmel. Vorgeblich, um ein „Zeichen der Menschlichkeit“ angesichts der jüngsten Beschlüsse des israelischen Sicherheitskabinetts zu setzen – lachhaft. Schon an der Besetzung Wadephuls als Außenminister und den ständigen oberlehrerhaften Ermahnungen gegenüber Israel konnte man erkennen, dass er kein aufrichtiger Freund Israels ist.
Merz ist eine Israel-Mogelpackung, er hätte bei Black Rock bleiben sollen, da hat er besser hingepasst.
Letztens sagte jemand, er „verstehe sich gut mit Trump“. Kein Wunder, vermutlich ist er dem System von Black Rock mehr verbunden als den traditionellen Werten seiner Partei und würde lieber heute als morgen auch bei uns die Regierungsmannschaft durch Tech-Milliardäre ersetzen und sich der Werte-Altlasten seiner Partei schnellstmöglich entledigen. Vermutlich schielt er mit seiner Entscheidung schon jetzt auf gute wirtschaftliche Zusammenarbeit mit der arabisch-muslimischen Welt.
Gerade gelesen; „Israel macht ab heute die Drecksarbeit für uns, nur ohne deutsche Waffen.“ Eine Schande!
Und das noch zur Ergänzung:
Heute Morgen wies mich A. Landmann darauf hin, dass auch der bislang von mir als aufrichtiger Israel-Freund und -Kenner sehr geschätzte N. Röttgen auf Distanz zu Israel geht.
Von Merz hat mich die Kehrtwende, wie gesagt, nicht wirklich überrascht, umso mehr aber die von Röttgen erschüttert.
Da ist er jetzt wohl doch eingeknickt angesichts des zunehmenden Drucks von oben. Hier hat nicht die „deutsche Staatsräson“, sondern die Partei-Räson gesiegt.
Letztlich ist wohl auch ihm „die Jacke näher als die Hose“ und die Partei-Karriere wichtiger als seine Überzeugungen und sein Gewissen. Sehr schade!
Nochmal zu Merz, weil mir echt „der Hut hochgeht“.
Habe gerade einen guten Kommentar von P. Engel in der JA gelesen.
„Es wäre die Aufgabe von Friedrich Merz gewesen zu führen. Es wäre seine Aufgabe als deutscher Bundeskanzler gewesen, die Deutschen darauf hinzuweisen, was Israel alles für den Schutz der palästinensischen Zivilbevölkerung tut. Was Israel alles zur Versorgung der Zivilbevölkerung unternimmt. Es wäre seine Aufgabe gewesen darauf hinzuweisen, in welchem Ausmaß Hilfsgüter von der Hamas gestohlen und zurückgehalten werden. In welchem Ausmaß die Hamas ihre eigene Bevölkerung knechtet und als Märtyrer opfert, um weltweit den Krieg der Bilder zu gewinnen.
Und es wäre seine Aufgabe gewesen darauf hinzuweisen, dass der Krieg innerhalb von wenigen Stunden enden würde, wenn die Hamas die Waffen niederlegt und die Geiseln frei lässt. Übrigens: Es befinden sich noch etliche Deutsch-Israelis unter den Geiseln, auch darauf hätte der Bundeskanzler seit Amtsübernahme bei jeder sich bietenden Gelegenheit aufmerksam machen müssen.“
Engel schließt seinen Kommentar mit den Worten „Der Bundeskanzler ist den Terroristen auf den Leim gegangen“. Genauso ist es!
Außerdem, wie passt es zusammen, dass Merz die Entwaffnung der Hamas fordert, aber bitte keine Toten mehr! Dass die Hamas das nicht freiwillig tut, dürfte er ja erkannt haben. Sollen die Israeliten daher seiner Ansicht nach wie damals um die Mauern Jerichos ziehen, während die Priester trompeten? Entschuldigung, das soll nicht blasphemisch sein, zeigt aber, wie grotesk und widersinnig Merz Handeln ist.
Röttgen ist leider seit langem ein sehr wankelmütiger Geselle was Israel angeht.
Was Merz angeht, da sind sich alle einig, dass keiner weiß, was ihn umgetrieben hat und auf welche Berater er gehört hat. Viele können es nicht gewesen sein, denn weder die CSU wusste etwas noch die Mehrheit der CDU. Die Wut und Empörung ist groß.
Was Merz aber geschafft – neben der Abschaffung der Staatsräson – ist die dt. Geiseln noch in tiefere Not zu bringen. Warum sollte die Hamas diese jetzt freilassen, wenn D durch Merz jetzt erpressbar ist. Er hätte doch sehen müssen, dass die Hamas gejubelt hat, als Macron von Anerkennung eines Pal.staates gefaselt hat. Und jetzt? Was ist wenn die Hamas Merz sagt, du bekommst die dt.-israel. Geiseln (wovon die Hälfte bereits tot ist) und dafür muss Israel verschwinden? Und nicht nur aus Gaza, sondern aus aus Israel. Was wird dann Merz tun?
Röwekamp, Vorsitzender des Verteidigungsausschusses sagte heute früh,unsere Sorge gilt dem jüd. Volk, nicht einer Regierung. Heißt im Umkehrschuss: passt uns die Regierung nicht, dann ist bei Bekämpfen dieser das Volk egal. Bei den Pal. in Gaza sieht es wohl anders aus: da toleriert man die „Regierung“ wenn man die Zivilisten retten muss. Auf die Hamas wird auch kein Druck ausgeübt. Da schweigt die dt. Regierung,. Kein einziger Politiker der Regierung trägt die gelbe Schleife, wohl noch 8 dt. Geiseln bei der Hamas sind. Schande.
@hallo Caja
Ich wollte mich zurückziehen. Aber irgendwie juckt es in den Fingern. Ich gebe dir Recht mit allem. Das mit Merz war mir von Anfang an klar. Die Frage war nur: wie lange hält er stand? Ansonsten auch wenn Sam mir schrieb,ich solle meine Antwort überdenken. Hab ich. Und was ich gesehen habe,hab ich gesehen. Meine Frage ist nur: was soll Bibi machen? Das eine ist so schlecht wie das andere. Nur würden die Hamas wirklich die Geiseln rausgeben? Und gerade in Anbetracht des heutigen „Sommerfestes“ in Neukölln schwindet meine Empathie mit den Bewohnern Gazas immer mehr. Denn eines ist klar: selbst wenn es auf diesem Fest „friedlich“ zugehen sollte. Es gibt Stress. Das ist doch das gefundene Fressen. Wenn nicht dort,dann woanders. Berlin ist so groß. Hat ja noch Kreuzberg. Ich sehe auch die Bilder der Geiseln noch vor mir. Und dann ein Fest pro Pals? Es wird dort die Hamas ausgeblendet. Und ich frage mich auch,wieso wird so viel Geld für humanitäre Zwecke geschickt,wenn es sowieso nicht ganz ankommt? Wieviel soll denn noch bezahlt werden? Wie lange soll das noch gehen? Was würde ein anderer statt Bibi machen? Wäre der nicht in der gleichen Misere? Das alles und noch mehr geht mir durch den Kopf.
So und nun widme ich mich wieder meinem Balkon und den Hörnchen! Da kann ich abschalten und dabei beten das alles bald zu Ende ist. Der Herr hat mich auch belohnt mit lecker Tomaten,Buschbohnen und anderes. Die Erdbeeren sind ja nun leider gemopst worden. Von Hörnchen 😄🐿
Komme auch nie dazu,rechtzeitig welche zu pflücken. Die sind dann schon weg.
Liebe Grüße Manu 🙋🏻♀️
Netanyahu hat meiner Ansicht nach recht, nicht locker zu lassen mit der Auschaltung der Hamasverbrecher. Man würde es ihm später mit Sicherheit ankreiden und behaupten, er hätte nur „halbe Arbeit“ geleistet!