Armee setzte Streubomben trotz Verbot ein

JERUSALEM (inn) – Die israelische Armee hat im jüngsten Krieg gegen die Hisbollah im Südlibanon Streubomben eingesetzt, obwohl Generalstabschefs Dan Halutz dies verboten hatte. Dies berichtet das israelische Fernsehen.

Eine Untersuchung habe gezeigt, dass die Streumunition von Artilleriegeschossen und Boden-Boden-Raketen auch auf bewohntes Gebiet im Libanon abgefeuert wurde. Israel hatte stets betont, beim Kampf gegen die Hisbollah keine Waffen benutzt zu haben, die den internationalen Konventionen widersprechen. Diese verbieten jedoch den Einsatz von Streubomben in Wohngebieten.

Es ist noch unklar, ob Halutz den Einsatz von Streubomben generell verboten hatte, oder nur für den 34 Tage währenden Kampf gegen die Hisbollah. Halutz habe den Einsatz dieser Munition an strenge Auflagen geknüpft, hieß es am Sonntagabend aus Verteidigungskreisen in Jerusalem. Die Luftwaffe habe sich an den Befehl gehalten, das Heer jedoch nicht.

Seit dem Ende des Libanon-Krieges am 14. August sind 23 Menschen durch nicht detonierte Teile von Streubomben getötet und 136 weitere im Libanon verletzt worden. Dies berichtet die Nachrichtenagentur AFP.

In jeder Streubombe befinden sich mehrere Dutzend Mini-Bomben, die nicht immer explodieren, wenn sie auf dem Boden aufkommen. Wie die Tageszeitung „Ha´aretz“ berichtet, sind bislang an 800 Orten im Südlibanon rund 58.000 dieser Blindgänger gefunden worden.

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